Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: Weiterentwicklung des Abfallwirtschaftskonzeptes, hierzu Anträge ödp und Bündnis 90 / Die Grünen
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 06.12.2021 NU/005/2021 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Beschluss:
Die Mitglieder des Ausschusses beschließen folgende Aufträge an die Verwaltung:
• Mindestvolumen pro Einwohner reduziere (einstimmig)
• Prüfauftrag zur Einführung der flächendeckenden Biotonne (mit einer Gegenstimme)
• Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit (einstimmig)
Herr Scherf stellt die Anträge zur Weiterentwicklung der
Abfallwirtschaft Konzeptes vor;
•
Antrag von der ödp
zum Thema Müllgebührenkonzept.
•
Antrag von Bündnis
90/Die Grünen zum Thema Öffentlichkeitsarbeit.
•
Antrag von der ödp
zum Thema Plastikfreies Einkaufen.
•
Antrag von der ödp
zum Thema Wettbewerb „die plastikfreie Schule“ starten.
Er berichtet, dass in der Sitzung des Ausschusses für Natur- und
Umweltschutz am 14.07.2021 Herr Manfred Santjer von INFA die Ergebnisse der
Hausmüllanalyse vorstellte. In der Ausschusssitzung am 11.10.2021 wurden auf
Grundlage dieser Ergebnisse seitens der Landkreisverwaltung verschiedene
Handlungsoptionen aufgezeigt, um insbesondere die Ziele
· Verbesserung
der getrennten Bioabfallerfassung und Steigerung der Bioabfallmenge bei guter
Qualität,
· Reduzierung
der Restabfallmenge und
· Steigerung
der getrennten Erfassung stoffgleicher Nichtverpackungen über den gelben
Wertstoffsack
zu
erreichen. Die Fraktionen waren aufgefordert, hierzu ihre Vorstellungen zu
entwickeln.
Frau Heim übernimmt das Wort;
In
den Gesprächen wurde jeweils die Notwendigkeit geäußert, die Sortierqualität
der einzelnen Abfallfraktionen, besonders Bio- und Restabfall, zu verbessern
und die Restabfallmenge zu reduzieren. Es wurden mit Ausnahme der ÖDP-Fraktion
jedoch keine Wünsche zur Systemänderung (Verwiegung oder Einführung einer
Grund-/Leistungsgebühr) geäußert.
Der
Antrag der ÖDP vom 29.09.2021, vor der Entscheidung, wie das
Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises Miltenberg weiterentwickelt wird,
Referenten aus der Praxis zu verschiedenen Gebührenmodelle zu hören, wird daher
zur Abstimmung gestellt.
Im
Übrigen sieht die Landkreisverwaltung Potential in der flächendeckenden
Einführung der Biotonne, um die getrennte Erfassung der Bioabfälle zu
verbessern („Bioabfall zu schade für die Restmülltonne“).
Das
Mindestrestmüllvolumen für Restmüll könnte bei Beibehaltung der 14tägigen Abfuhr
von 7,5l pro Einwohner und Woche auf 6l pro Einwohner und Woche reduziert
werden. Die Hausmüllanalyse ergab zwar, dass die Restmülltonnen gut gefüllt
sind und damit das derzeitige Mindestvolumen angemessen ist. Jedoch besteht der
Restabfall zu mehr als 50 % aus verwertbaren Abfällen, hauptsächlich Organik.
Durch die Reduzierung des vorzuhaltenden Mindestvolumens kann somit ein Anreiz
zur besseren Abfalltrennung und zur Abfallvermeidung geschaffen werden. Ziel
ist es die Restmüllmenge in spätestens fünf Jahren um etwa 2.000 Tonnen zu
reduzieren.
In
diesem Zusammenhang wird unter Nutzung von neuen Medien auch die
Öffentlichkeitsarbeit weiter intensiviert, um die Menschen zur Abfallvermeidung
und richtigen Abfalltrennung zu motivieren.
Beispiel:
neuer Bioabfall-Film
Herr Scherf schlägt vor alle Anträge strukturiert
und sortiert nach einander zu diskutieren. Er bittet Herr Fahn die Anträge
vorzustellen.
Herr Fahn stellt den Antrag vom ödp zum Thema
Müllgebührenkonzept vor.
Herr Scherf öffnet den Antrag zur Diskussion, damit
der Ausschuss eine Entscheidung trifft.
Herr Rüth äußert seine Meinung, dass er keinen
Grund zur Änderung sehe da das System sich über Jahrzehnte bewährt habe.
Herr Fahn klärt auf, dass wenig Müll auch wenig
koste und deshalb eine Verbesserung durchgeführt werden sollte. Er schlägt vor,
dass das System aus Kitzingen vorgestellt wird.
Frau Heim ergänzt zum Vorschlag von Herr Fahn, dass
Kitzingen von der Bevölkerung gut angenommen werde. Jedoch gäbe es Menschen die
weiterhin die Tonne 14-tägig rausstellen und Menschen, die zum Wertstoffhof
fahren, um mehr anfälligen Müll zu entsorgen. Frau Heim sehe dies jedoch nicht als
ökologisch sinnvoll, da das Müllauto dennoch rumfahre.
Herr Fahn meint, dass die Restmüllmenge im
Vergleich mit der Stadt Aschaffenburg zu hoch wäre.
Herr Scherf sagt, dass die Vergleiche mit den
Zahlen falsch wären, da der Landkreis Miltenberg aufgrund seiner
wirtschaftlichen Struktur einen deutlich höheren Anteil gewerblicher Abfälle im
Restmüll habe. Auch bei den Vergleichen mit Landes- und Bundesdurchschnitt
müsse beachtet werden, dass bei diesen Zahlen i.d.R. der Gewerbemüll unberücksichtigt
bleibe. Man solle sich deshalb auf das Ziel der Diskussion konzentrieren,
nämlich eine Entscheidung des Ausschusses zur Richtung einer Weiterentwicklung
des Abfallkonzeptes.
Frau Steger fragt, wie es sein würde, wenn jeder
Haushalt zu einer Biotonne verpflichtet werde und wie es mit Eigenkompostierung
sei.
Frau Heim erklärt, dass unabhängig von der Biotonne
die Eigenkompostierung ermöglicht sei. Jedoch berichtet sie, dass es immer
weniger Nutzgärten gäbe und die Menschen nicht wissen was sie mit ihren
fertigen Komposten anstellen. Zudem könne nicht alle Organik, die anfalle, auch
auf dem Komposthaufen im Garten verwertet werden.
Herr Scherf schlägt dem Ausschuss vor, dass die
flächendeckende Biotonne zur Reduzierung der Organik im Restmüll ein möglicher
Prüfauftrag des Ausschusses an die Kommunale Abfallwirtschaft sein könne.
Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
Herr Fahn stellt den Antrag von der ödp zum Thema
Wettbewerb „die plastikfreie Schule“ starten vor.
Herr Scherf bemerkt vor, dass er eine kritische Haltung dazu habe, dass
bei gesellschaftlichen Missständen häufig auf Kindergärten und Schulen
verwiesen werde. Es könne nicht die gesellschaftliche Antwort sein, bei
Missständen deren Abstellung an die nachkommende Generation zu verweisen. Zudem
deutet er auf die erfolgreiche Arbeit der Kommunalen Abfallwirtschaft in über
10 Jahren mit Kindergärten und Schulen hin und schlägt vor, im Rahmen der
europäischen Abfallwoche diesen Vorschlag aufzunehmen.
Dieser Antrag wurde mit den Modifizierungen durch den Landrat einstimmig
beschlossen.
Herr Fahn stellt der Antrag vom ödp zum Thema plastikfrei einkaufen vor.
Herr Scherf bemerkt, dass der Antrag durch die Kommunale
Abfallwirtschaft bereits in der Umsetzung sei. Zudem gibt er die Informationen,
dass man seit 2020 in Dialog sei mit verschiedenen Bereichen wie Bäckerinnung,
Metzgerinnung sowie dem Hotel- und Gaststättenverband und gemeinsam mit den
staatlichen Stellen hygienische Fragestellungen zu Mehrweg-Systemen erfolgreich
bespreche.
Frau Heim berichtet, dass es eine Öffentlichkeitsarbeit ist und durch
Presseartikel und Abfallapp unterstütz werde. Sie deutet auf die hohe Unterstützungsbedürftigkeit,
so lange es nicht gesetzlich vorgebeben wird.
Herr Scherf sagt, dass der Antrag erledigt, da man intensiv an der
Aufgabenstellung arbeite, womit jedoch noch nicht das Anliegen erledigt sei.
Dies wird vom Ausschuss so einstimmig festgestellt.
Frau Schüßler stellt der Antrag vom Bündnis 90/Die Grünen zum Thema Öffentlichkeitsarbeit
vor.
Herr Fahn äußert seine Meinung. Er finde die Idee gut, jedoch sollte der
Betrag erhöht werden, wenn Öffentlichkeitsarbeit als wichtig angesehen werde.
Herr Rüth fragt, was bislang noch nicht durchgeführt werde.
Frau Schüßler erklärt, dass die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert
werde. Sie meint, dass der Fokus auf das gelegt werden sollte, was man aus der
Abfallanalyse gelernt habe.
Herr Scherf äußert seine Meinung, dass der Antrag der Grünen als Auftrag
an die Verwaltung zu verstehen sei, um die Öffentlichkeitsarbeit zielgerichtet auszubauen.
Zur Weiterentwicklung des Abfallwirtschaftskonzeptes lässt Landrat
Scherf nun über die maßgeblichen Anträge abstimmen.