Tagesordnungspunkt
TOP Ö 5: Sachstand 365 € Jahresticket am Bayerische Untermain
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 07.12.2021 EBV/005/2021 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Beschluss:
Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.
Herr Scherf stellt
zum Thema 365 €-Jahresticket vor;
Ein 365 €-Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr wurde in Bayern bereits in einigen Gebietskörperschaften probeweise eingeführt. Durch vom Freistaat geförderte Programme konnte in den Verkehrsräumen München, Nürnberg/Fürth/Erlangen, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Würzburg bereits ein entsprechendes Angebot aufgesetzt werden.
Im August 2021 baten die Stadt Aschaffenburg, die Stadt Alzenau, der Landkreis Aschaffenburg sowie der Landkreis Miltenberg die Bayerische Staatsregierung mit einem Schreiben an Ministerpräsident Dr. Söder um die Aufnahme in das Pilotprojekt. Gerne würden die Aufgabenträger ihren Bürgern ein 365€-Ticket ermöglichen, jedoch ist der damit verbundene finanzielle Mehraufwand nicht ohne Unterstützung zu stemmen.
In einem Antwortschreiben von Dr. Florian Herrmann, MdL, wird erläutert, dass eine Ausweitung des 365€-Angebotes nach Evaluierung der Erfahrungen aus den bestehenden Projekten angegangen werden sollte. Es wird auf die aktuell hohen Unterstützungszahlungen für den ÖPNV verwiesen, gerade im Hinblick auf Corona (Rettungsschirm und Verstärkerfahrten). Weiter wird der Bund aufgefordert, sich an dem Projekt 365€-Ticket zu beteiligen und es wird auf die neue Bundesregierung verwiesen. Das ursprüngliche Schreiben der Landräte, des Oberbürgermeisters und des Bürgermeisters wurde vom Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr weitergeleitet an das zuständige Bundesministerium.
Herr Haas, stellt zum Thema Verstärkerfahrten vor;
Für die Finanzierung der zusätzlichen Corona-Verstärkerbusse im Schülerverkehr sind die Förderbescheide der Regierung von Unterfranken eingetroffen für die Zeiträume
a) 08.09.2020 bis 18.12.2020 in Höhe von 63.626 € (100 % Förderung).
b) 22.02.2021 bis 29.07.2021 in Höhe von 93.353 € (100 % Förderung).
Für den aktuellen Zeitraum seit Ende der Sommerferien bis zum Beginn der Weihnachtsferien wurde ein Förderantrag in Höhe von 104.032 € gestellt.
Der Freistaat wird auch nach den Weihnachtsferien bis zum Beginn der Osterferien die Bereitstellung von Verstärkerfahrten zu 100% fördern. Hierzu wird wie in den vorherigen Förderzeiträumen in Zusammenarbeit mit den Busunternehmen und Schulen der Bedarf ermittelt. Anschließend werden die Genehmigungsinhaber mit der Durchführung der Fahrten zu den notwendigen Zeiten auf den entsprechenden Linien beauftragt.
Herr
Fahn äußert seine Meinung, dass er die Aussage der Staatsregierung zur Evaluierung
des 365 €-Tickets schwach finde und meine, dass man sich an den Beispielen in
Baden-Württemberg richten sollte. Zudem schildert er, dass die Linke
Unterschriften gesammelt habe. Er denke, dass die eigenständige Finanzierung
für Landkreis Miltenberg 20 Millionen € kosten würde.
Herr
Scherf erklärt, dass er Zahl nicht kommentieren könne, denn aktuell laufen Erhebungen
zu einem 365€-Ticket für Schüler*innen und Auszubildende, jedoch liegen aktuell
noch keine Ergebnisse vor.
Herr Haas stellt zum Thema Start Linienbündel Bachgau vor:
Unter Federführung der DADINA wurden im Linienbündel Bachgau die drei Linien BG1-3 eingerichtet, womit über die Linie BG 1 eine Anbindung des nördlichen Landkreises an die S-Bahn-Linie 1 bei Dudenhofen realisiert wird.
Das Linienbündel wurde europaweit ausgeschrieben und wird vom Busunternehmen Jungermann aus Groß-Umstadt befahren. In der Sitzung des Kreistages am 21. September 2021 wurde beschlossen, diesem Ergebnis des Vergabeverfahrens zuzustimmen.
In guter Zusammenarbeit mit der VU Aschaffenburg war es möglich, die aktuellen Ringlinien 53 und 54 zwischen Babenhausen, dem Bachgau und Aschaffenburg in das Fahrplankonzept zu integrieren. Die Linie 53 verkehrt künftig in Hessen als BG2 und die Linie 54 als BG3. Neu dazukommt die Linie BG1, mit welcher die aktuelle Linie Babenhausen – Rodgau-Dudenhofen nach Bayern verlängert wird. Ab Babenhausen verkehrt die Linie beschleunigt über Schaafheim, Ringheim, Großostheim und Niedernberg nach Kleinwallstadt. Somit gibt es zwischen Babenhausen und Großostheim an Montagen bis Freitagen künftig drei Fahrtmöglichkeiten je Stunde statt zwei. Am Wochenende fungiert die Linie BG1 als Mehrleistung, wobei sich teilweise manche Parallellagen nicht vermeiden lassen. In Kleinwallstadt gibt es Umsteigemöglichkeit mit kurzer Wartezeit zur Maintalbahn Richtung Miltenberg.
BG1 |
Kleinwallstadt à Niedernberg à Großostheim à Schaafheim à Babenhausen à Rodgau-Dudenhofen |
BG2 |
Aschaffenburg à Großostheim à Ringheim à Schaafheim à Babenhausen |
BG3 |
Aschaffenburg à Großostheim à Pflaumheim à Mosbach à Schaafheim àBabenhausen |
Es wurde öffentlich kritisiert, dass die neue Verbindung im Schnitt nur eine geringe Reisegeschwindigkeit aufweist und dass die Umstiege zur Regionalbahn nicht zu allen Fahrten optimal lägen. Bahnparallelverkehr sei kontraproduktiv (E. Bäppler im Boten vom Untermain, 4. November). Hierbei entsteht der Eindruck, dass Busverkehr lediglich ein dienlicher Zubringer der Bahn sei, was jedoch einen Trugschluss darstellt. Die beiden Verkehrsträger bedienen jeweils unterschiedliche Verkehrsbedürfnisse, die Bahn im Wesentlichen den Korridor Miltenberg-Aschaffenburg-Frankfurt. Der Bus mit der neuen Querverbindung bedient vor allem die Nahverbindungen im Berufs- und Bildungsverkehr der Gemeinden untereinander in Ost-West-Richtung auf einem südlichen Korridor. Dieser stellt dann an seinem Ende auch einen Anschluss an die S-Bahn herstellt, was gerade für die nicht an die Bahn angeschlossenen Gemeinden wie Großwallstadt (Anbindung über die Linie 60) und Niedernberg eine interessante Option ist und zudem im Sinne eines integralen Systems folgerichtig ist.
Die neuen Verbindungen stehen ab dem Winterfahrplanwechsel zum 12.12. zur Verfügung.
Herr Scherf äußert sich zu den Kritikpunkten. Er erklärte, dass die Route sorgfältig festgelegt wurde. Er wies darauf hin, dass es auf der Strecke Umsteigemöglichkeiten gibt, dass eine direkte und schnelle Route ohne Stau möglich ist, dass es gute Anschlussmöglichkeiten gibt, um die S-Bahn schnell zu erreichen.