Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: Kommunale Klimapartnerschaft - Sachstand
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 27.04.2021 EBV/002/2021 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Mitglieder des
Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.
Herrn Randig, Klimaschutzmanager, berichtet, dass sich der Landkreis Miltenberg am Programm „Kommunale Klimapartnerschaften“ beteiligt. Am 22.06.2020 wurde erstmalig zu dem Projekt in diesem Gremium beraten. Mit der Region Njombe in Tansania wurde eine Partnerkommune gefunden, zu der im Landkreis, u. a. über kirchliche Initiativen, bereits vielfältige Kontakte bestehen.
Kerngedanke im Programm „Kommunale Klimapartnerschaft“ ist, dass die globale Herausforderung des Klimawandels nur durch Maßnahmen auf lokaler Ebene bewältigt werden kann. Auch in unserem Landkreis ist der Klimawandel deutlich mess- und spürbar geworden. Das Projekt „Kommunale Klimapartnerschaften“ setzt bei der Verantwortung der Kommunen zur Bewältigung der Klimakrise an.
Ziel der 2-jährigen Projektphase ist die Erstellung eines gemeinsamen Handlungsprogramms, das strategische Ansätze bei der Zusammenarbeit zu Klimaschutz und Klimafolgenanpassung identifiziert und neben einer gemeinsamen Vision auch konkrete Ziele und Maßnahmen enthält. Das Handlungsprogramm wird partizipativ mit relevanten Akteuren vor Ort entwickelt. Zentral sind das Von-Einander-Lernen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit. Über den Zeitraum von 2 Jahren sind 2 Internationale Workshops und 4 Netzwerktreffen vorgesehen. Zum Ende der Projektphase nach ca. 2 Jahren findet ein internationaler Ergebnisworkshop zur Vorstellung der entwickelten Handlungsprogramme statt.
Durch die Bundesförderung gibt es folgende Unterstützung. Der Landkreis
Miltenberg muss zur Teilnahme keine finanziellen Mittel aufbringen:
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Durchführung
und Finanzierung von nationalen und internationalen Netzwerktreffen
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Finanzierung
von Expertenentsendungen
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Begleitung
bei der Erstellung der gemeinsamen Handlungsprogramme
Erwartungen an die Klimapartnerschaft von Seiten des Landkreises
Miltenberg:
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Beim
Handeln in der Klimakrise voneinander lernen
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Austausch
von kommunalem Know-how ermöglichen und neues Wissen generieren
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Das
Bewusstsein für fairen Handel im Kontext des Klimawandels erhöhen
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Wissen
und Bewusstsein über Klimawandel im globalen Kontext vertiefen
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Ansätze
für gemeinsame Projekte und Aktivitäten für eine nachhaltige Entwicklung finden
Neben dem Ausbau lokaler Aktivitäten zum Klimaschutz sollen Fairer Handel sowie Sensibilisierung und Umweltbildung tragende Säulen für die neue Partnerschaft sein.
Im Landratsamt Miltenberg sind Klimaschutzmanager Sebastian Randig, Dr. Jürgen Jung (FairTrade-Landkreis) und Tim Steinbart (Bildungsregion Landkreis Miltenberg) für das Projekt verantwortlich.
Erste Aktivtäten:
Offizieller
Auftakt des Projekts am 24. und 25.11.2020
Nach einer ersten, virtuellen Kontaktaufnahme mit dem Projektpartner in Njombe fand eine internationale, digitale Auftaktkonferenz der achten Projektphase „Kommunale Klimapartnerschaften“ statt, auf der Landrat Jens Marco Scherf gemeinsam mit Dr. Jürgen Jung den Landkreis Miltenberg in einer Videopräsentation vorgestellt hat. Anschließend wurde die Partnerschaft auch offiziell besiegelt. Die Beteiligten aus beiden Kommunen konnten sich so bereits ein erstes Bild von der Situation beim Projektpartner vor Ort und den jeweiligen Herausforderungen machen.
Virtuelles
Arbeitstreffen der Projektgruppen 09.03.2021
Nach der Vorstellung beider Kommunen auf der virtuellen Auftaktkonferenz folgte ein digitales Arbeitstreffen, in dem der Austausch weiter vertieft wurde. Gemeinsam wurde die Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Anpassung an dessen Folgen aufgenommen. Im Fokus standen bei diesem ersten Arbeitstreffen der Blick auf den zeitlichen Ablauf des Projekts, die Erstellung einer „Akteurslandkarte“ sowie eine Bestandsaufnahme, was Herausforderungen, Strategien und laufende Projekte betrifft. Die Ergebnisse wurden gemeinsam diskutiert, begleitet von Expert*innen der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW).
Vorbereitungstreffen
für virtuelle Entsendungen am 15.04.2021
Über die zweijährige Projektlaufzeit sind insgesamt drei Entsendungen von Delegationen der beiden teilnehmenden Kommunen vorgesehen. Dabei soll mindestens ein Besuch im Landkreis Miltenberg sowie ein zweiter Besuch im Landkreis Njombe stattfinden, damit beide Partner sich ein Bild der Situation auf beiden Seiten machen können. Pandemiebedingt kann die erste „Entsendung“ nur virtuell stattfinden.
Expert*innen der SKEW haben am 15.04.2021 zu einem Treffen eingeladen, um Ziele, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren einer (virtuellen) Entsendung aus der Partnerkommune zu erläutern. Neben dem Einstieg in die Planung der ersten Entsendephase, bot sich auch Gelegenheit zum Knüpfen von Kontakten und zum Austausch mit den am Programm „Klimapartnerschaften“ beteiligten deutschen Kommunen.
Bisher ist unklar, ob die zweite Entsendung, die für den weiteren Jahresverlauf 2021 vorgesehen ist, in Form einer Präsenzveranstaltung mit Reisetätigkeit erfolgen kann oder ob die Entsendung in virtueller Form stattfindet.
Ausblick auf die
nächsten Schritte und Herausforderungen
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Der
nächste wichtige Schritt vor Ort ist die Beteiligung relevanter Akteure im
Landkreis Miltenberg. Eine (digitale) Veranstaltung im Mai 2021wird aktuell
geplant.
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Die
erste Entsendephase muss pandemiebedingt virtuell stattfinden. Die Planungen
für den Empfang einer virtuellen Delegation von Fachexperten/kommunalen
Akteuren im Zeitraum Juni - August 2021 laufen.
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Ein
Netzwerktreffen der deutschen Kommunen der 8. Phase im Projekt Kommunale
Klimapartnerschaften findet am 14. und 15. Juli 2021 in Pfungstadt statt.
Kreisrat Scholtka regt an, in konkrete Projekte zu gehen wie z.B. Aufforstungen, Photovoltaikanlagen, Bildung. Ihm sei wichtig, mit Tansania auf Augenhöhe zu arbeiten und von den Akteuren zu lernen.
Kreisrat Dr. Fahn schlägt vor, den Ausschuss bei der Umsetzung des Projektes zu beteiligen.
Herr Wosnik antwortet, dass sich interessierte Partner im Landratsamt melden könnten und der Ausschuss über alles informiert werde.
Landrat Scherf ergänzt, dass man einen Aufruf über die EnergieAgentur Bayerischer Untermain starten werde, dass sich interessierte Partner bei Herrn Randig melden könnten. Auf diesem Weg könne man das Ganze auf breite Füße stellen.