Tagesordnungspunkt

TOP Ö 7: Antrag der ÖDP: „Fahrt in Richtung Wasserstoff“

BezeichnungInhalt
Sitzung:02.03.2021   EBV/001/2021 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Das Gremium fasst nach kurzer Erörterung, u.a. auch mit Herrn Gasper, EnergieAgentur Bayerischer Untermain, den

 

einstimmigen Beschluss:

 

1.    Der Bericht der Verwaltung zur Entwicklung einer Regionalen Wasserstoffstrategie Bayerischer Untermain wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

2.    Eine Beteiligung der Politik an einem in Entwicklung befindlichen Kompetenznetzwerk wird nach der erfolgten Einbindung der Unternehmen durch die ZENTEC sichergestellt.

3.    Das Thema „Entwicklung einer regionalen Wasserstoffstrategie“ ist inhaltlicher Schwerpunkt der nächsten Sitzung des Energiebeirats.

4.    Für Fördermittelberatung der Unternehmen steht die ZENTEC zur Verfügung.

5.    Die Verwaltung wird beauftragt, entweder in eigener Verantwortung oder über die Aschaffenburg Miltenberg Nahverkehrsgesellschaft AMINA bei zukünftigen Ausschreibung die Berücksichtigung emissionsrelevanter Kriterien zu prüfen.


Antrag der ÖDP-Kreistagsfraktion:

 

Die ÖDP beantragt, dass die ,,Fahrt in Richtung Wasserstoff" auch im Landkreis Miltenberg offensiv vorangetrieben wird.

  1. Der Landrat berichtet über den regionalen „Wasserstoffworkshop", der vor einigen Wochen auf Initiative von Dieter Gerlach (Leiter der Stadtwerke) in Aschaffenburg stattgefunden hat.
  2. Es wird beantragt, dass in Zukunft im Rahmen der geplanten Modellregion auch Kreis-und Stadträte der Region eingebunden werden (z. B. auch im Rahmen der Initiierung eines Interessensverbandes Regionale Wertschöpfung in der Wasserstoffwirtschaft am bayerischen Untermain".
  3. ln der nächsten Sitzung des Energiebeirates wird dieses Thema auf die Tagesordnung gesetzt.
  4. Der Landkreis Miltenberg unterstützt Omnibusunternehmen, die emissionsfreie Antriebe (2.8. mit Wasserstoff, E-Busse) einsetzen wollen u.a. durch Fördermittelberatung) und prüft, das bei zukünftigen Ausschreibungen entsprechende Umweltstandards geprüft werden. Dazu findet ein entsprechendes Fachgespräch statt, bei dem auch Busunternehmen teilnehmen, die hier vorbildlich tätig sind (2.8. Busunternehmen Winzenhöhler aus Groß-Zimmern).

 

 

Landrat Scherf führt aus:

 

  1. Der Weg zu einer Wasserstoffstrategie in der Region Bayerischer Untermain

Der Landkreis Miltenberg treibt mit dem persönlichen Einsatz des Landrats die Entwicklung einer regionalen Wasserstoffstrategie voran, so auch in der Vorbereitung des angesprochenen Fachworkshops in Aschaffenburg. Am 6.11.2020 trafen sich moderiert von Dieter Gerlach, Stadtwerke Aschaffenburg, der Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg Jürgen Herzing, der Landrat des Landkreises Miltenberg, Jens Marco Scherf, Bürgermeister Jürgen Reinhard als Vertreter aller Bürgermeister im Landkreis Miltenberg, Andreas Hoos vom Landkreis Aschaffenburg sowie namhafte Vertreter der regionalen Wirtschaft, namentlich die Firma Linde Material Handling, die Firma Suffel, die Firma Greenergy GmbH Alzenau und die Firma ICO Mainsite Obernburg, um sich über das Handlungsfeld Wasserstoff auszutauschen. (Gasper kurzfristig in Quarantäne).

 

Vertreter von Bundes- und Landeseinrichtungen stellten die jeweiligen Strategien vor (Bund NOW, Land Bayern vertreten durch das Zentrum Wasserstoff Bayern und Bayern Innovativ, das Land Hessen vertreten durch die Landes Energieagentur Hessen).

 

Ziel des Workshops war die Priorisierung von strategischen Ansätzen für ein regionales Wasserstoffkonzept.

 

  • Ergebnis:
    1. Die Region Bayerischer Untermain soll sich im Schulterschluss mit der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main zu einer Modellregion für Wasserstofflogistik entwickeln. Logistik bedeutet hierbei primär die Themen Transport, Verdichtung, Lagerung und Verteilung von Wasserstoff zu organisieren.
    2. Bekräftigung der Absicht: Bau von drei Tankstellen, jeweils eine bei den Stadtwerken Aschaffenburg in der Stadt Aschaffenburg, eine bei der ICO Mainsite im Landkreis Miltenberg und eine im Landkreis Aschaffenburg realisieren.
    3. Intensivierung und der Ausbau von Produktionskapazitäten rund um Bauteile, die für eine zukünftige Wasserstoffwirtschaft erforderlich sind, bilden. In der Region Bayerischer Untermain und in den angrenzenden Regionen sind bereits einige Firmen angesiedelt, die Komponenten, welche weltweit im Rahmen der Erzeugung, Lagerung und Logistik von Wasserstoff benötigt werden produzieren oder entwickeln. Um mehr Wertschöpfung in der Wasserstofftechnologie in der Region zu halten, ist es wichtig diese Firmen bei dem Ausbau ihrer Kapazitäten und im Bereich Forschung und Förderung massiv zu unterstützen.
    4. Die Bewerbung um Fördermittel, möglichst gemeinsam mit anderen Akteuren in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main soll dazu führen, dass baldmöglichst einige Leuchtturmprojekte (zum Beispiel innovative Verfahren zur Wasserstoffherstellung) auch in der Region realisiert werden können.

 

Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Fokus der Region auf der Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft liegt, insbesondere auch um die Wertschöpfung für die technischen Komponenten in der Wasserstofftechnik auszubauen. Eine Zusammenarbeit über Ländergrenzen, insbesondere mit dem Fokus Rhein-Main, ist sinnvoll und anstrebenswert.
Der nächste konkrete Schritt soll die Initiierung eines Interessensverbandes Regionale Wertschöpfung in der Wasserstoffwirtschaft am bayerischen Untermain sein, der die Interessen aller Akteure in der Region bündelt und in ihrer Entwicklung voranbringt.

 

  1. Es wird beantragt, dass in Zukunft im Rahmen der geplanten Modellregion auch Kreis- und Stadträte der Region eingebunden werden (2.8. auch im Rahmen der Initiierung eines Interessensverbandes, Regionale Wertschöpfung in der Wasserstoffwirtschaft am bayerischen Untermain".

 

Im Rahmen der drei genannten Bausteine ist eine Aufteilung der Zuständigkeiten angestrebt.

  • Die unter Pkt. 1. aufgeführten Themen Transport und Logistik werden federführend von der AVG begleitet.
  • Um die Vernetzung der Unternehmen und der Akteure am Bayerischen Untermain wird sich federführend die ZENTEC im Rahmen ihrer Kompetenznetzarbeit kümmern. Der Fokus liegt (wie beschrieben) auf dem Auf- und Ausbau einer zukünftigen Wasserstoffwirtschaft mit dem Ziel, Teil der Wertschöpfungskette zu werden.
    • Im ersten Schritt gilt es die betreffenden Unternehmen zusammenzubringen, Bedarfe, Interessen und Potenziale zu ermitteln
    • und die Politik (von der kommunalen bis zur Bundesebene) im nächsten Schritt selbstverständlich einzubinden.

Blickt man auf erfolgreiche regionale Projekte im Bereich der Fahrzeugsicherheit zurück, so hat sich dieses schrittweise Vorgehen bewährt.

 

  1. In der nächsten Sitzung des Energiebeirates wird dieses Thema auf die Tagesordnung gesetzt.

 

Für die nächste Sitzung des Energiebeirates ist das Thema als inhaltlicher Schwerpunkt geplant.

 

  1. Der Landkreis Miltenberg unterstützt Omnibusunternehmen, die emissionsfreie Antriebe (z.B mit Wasserstoff, E-Busse) einsetzen wollen u.a. durch Fördermittelberatung) und prüft, dass bei zukünftigen Ausschreibungen entsprechende Umweltstandards geprüft werden.

 

Wenn es um Fördermittel geht, erhalten Unternehmen schon jetzt jede mögliche Unterstützung durch die Fördermittelberatung der Zentec. Bei zukünftigen Ausschreibungen im Rahmen der Vergabe von Linienbündeln ist die weitere Berücksichtigung emissionsrelevanter Standards möglich, zur Verwirklichung derartiger Aspekte wurde die Nahverkehrsgesellschaft Aschaffenburg Miltenberg AMINA gegründet.

 

 

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