Tagesordnungspunkt

TOP Ö 8: Antrag der SPD: Umsetzung und Weiterverfolgung des integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes bayrischer Untermain

BezeichnungInhalt
Sitzung:02.03.2021   EBV/001/2021 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Der Ausschuss für Energie, Bau und Verkehr fasst den

 

einstimmigen Beschluss:

 

  1. Die Durchführung verschiedener Strategieforen zum Beispiel zu den Themen Erzeugung, Energieeinsparung und Mobilität werden durch den Energiebeirat fachlich beraten und sollen in Präsenzform stattfinden.
  2. Die Evaluierung der Klima- und Energiebilanz für die Region bayerischer Untermain und den Landkreis Miltenberg soll nach ihrer Fortschreibung auf Basis der Daten dem zuständigen Ausschuss und bei Wunsch auch dem Kreistag vorgestellt werden.
  3. Der Erstellung einer Imagekampagne durch die Energieagentur und die drei Klimaschutzmanagements wird zugestimmt und soll Energiebeirat und dem Ausschuss vorgestellt werden.
  4. Die Sektorenkopplung bedarf bei den weiteren Planungen und Strategien im Bereich der Energiewende eine zentrale Rolle.
  5. Der Bericht zum aktuellen Stand der Entwicklung der regionalen Wasserstoffstrategie Bayerischer Untermain wird zur Kenntnis genommen.

Antrag der SPD-Kreistagsfraktion:

 

Der Kreistag möge beschließen:

1. Die Durchführung der geplanten Strategieforen in der Region Untermain im 2. – 4. Quartal 2021 zu folgenden Themen:

   a. Erzeugung

   b. Energieeinsparung

   c. Mobilität

2. Die Vorstellung der Ergebnisse der Evaluierung des Energiekonzeptes durch das IFEU im Kreistag

3. Eine Imagekampagne für die regionale Energiewende und die Umsetzung der Maßnahmen durch die Energieagenturen zu starten, besonders der Ausbau der erneuerbaren Energien ist zu forcieren.

4. Die geplante Studie zur Wasserstoff-Logistik ist um den wichtigeren Bereich der Sektorenkopplung zu erweitern.

 

 

Landrat Scherf führt aus:

 

Grundlage der Umsetzung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes bayerischer Untermain ist Grundlage für die Bemühungen um eine gelingende Energiewende und einen wirkungsvollen Klimaschutz. Bereits im Jahre 2017 wurde die Energie- und Klimabilanz fortgeschrieben und öffentlich vorgestellt. Die regelmäßige Evaluierung der Energie- und Klimabilanz ist ein wichtiger Baustein des Integrierten Energie- und Klimakonzeptes darstellt. Eine Evaluierung des gesamten Konzeptes war nicht Teil des politischen Auftrags und damit tatsächlichen Auftrags an das umsetzende IFEU Institut. Die Ergebnisse der Evaluierung wurden in allen regionalen Gremien (auch im Landkreis Miltenberg) und dem Energiebeirat vorgestellt. Main-Echo und sogar der BR haben breit darüber berichtet.

Die erneute Fortschreibung der Bilanz auf der Basis der 2020er Daten soll im laufenden Jahr

ausgeschrieben und beauftragt werden. Ziel von Ausschreibung und Vergabe ist im 3. & 4. Quartal.

 

Zu 1. Durchführung „Strategieforen“

Die weiteren Schritte im Anschluss an die Evaluierung werden im Rahmen der kommenden Sitzung des Energiebeirates beraten werden. Die Sitzung soll auch die Themen Wasserstoff und Sektorenkopplung informell aufarbeiten. Das Aufgreifen des Ansatzes erscheint sinnvoll, wenn wir damit einen Prozess beflügeln wollen, z.B. Erstellung von Teilkonzepten zu den benannten Themen, soweit hier ein breiter politischer Konsens besteht. Allerdings sollten diese zur Sicherstellung einer intensiven Arbeitsphase stattfinden, wenn Präsenzveranstaltungen unter pandemisch sicheren Rahmenbedingungen stattfinden können.>

 

Zu 2. Vorstellung der Bilanz

Die Fortschreibung der Bilanz wurde am 07.12. 2017 im Ausschuss für Energie, Natur und Umweltschutz des LK Miltenberg durch Frau Rechsteiner vom IFEU vorgestellt und ausführlich diskutiert. Eine erneute Vorstellung der Ergebnisse kann entweder an das IFEU beauftragt werden, alternativ können die Ergebnisse auch umfassend von der EnergieAgentur vorgestellt werden.

 

Zu 3: Imagekampagne

Energieagentur und die Klimaschutzmanagements der drei Gebietskörperschaften entwickeln zurzeit eine Kampagne im Bereich der Fotovoltaik. Eine Imagekampagne für die regionale Energiewende ist begrüßenswert. Die Festlegung von inhaltlichen Schwerpunkten sowie vor allem die Zielgruppen sollte im Vorfeld fachlich diskutiert werden. Hierzu nehmen die Energieagentur und die Klimaschutzmanagements den Auftrag an, unter Einbindung weiterer Akteure eine Imagekampagne fachlich zu erarbeiten und abzustimmen und einen Vorschlag für das weitere Vorgehen unterbreiten.

 

Zu 4) Sektorenkopplung

Die Sektorenkopplung ist zweifellos ein Schlüssel für Energiewende und Klimaschutz. Das Thema Wasserstoff-Logistik zielt aber im rahmend er derzeit im Entstehen befindlichen regionalen Wasserstoffstrategie Bayerischer Untermain auf ein oder mehrere konkrete Projekte in der Region mit regionalen Wirtschaftsunternehmen ab, genauso wie die Teilhabe der Region an der Wertschöpfungskette in der Wasserstoffwirtschaft (im Hinblick auf die Herstellung von Komponenten).

Die Verbindung der Sektorenkopplung mit dem konkreten, aktuellen Konzept der Wasserstoff-Logistik auch im Kontext FRM und unter Berücksichtigung der derzeit teilnehmenden Unternehmen und Partner, wäre zum jetzigen Zeitpunkt kontraproduktiv.

Vielmehr soll und muss der Begriff der Sektorenkopplung in allen weiteren Planungen/Strategien im Bereich der Energiewende eine zentrale Rolle bekommen.

 

Der Weg zu einer Wasserstoffstrategie in der Region Bayerischer Untermain

Abseits einer teilweise öffentlich sehr kontroversen und ideologisch geprägten Diskussion von Befürwortern und Gegnern einzelner Energieträger liegt nach Auffassung der Fachleute, Unternehmen und politischen Spitze von Gebietskörperschaften am Bayerischen Untermain die Lösung in der richtigen Anwendung: Es kommt wie so oft auf die richtige Mischung und auf eine vernünftige Anwendung des möglichst „grün“ erzeugten Wasserstoffs an.

Der Wasserstoff wird als Energieträger in der künftigen Energieversorgung besonders der produktionsorientierten Unternehmen, der Mobilität und in der Wertschöpfungskette der Industrie von morgen eine bedeutende Rolle spielen. Das unterstreicht auch die im Juni 2020 heraus gegebene nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und des Landes Bayern. Egal ob Energiewende oder Wirtschaftsförderung, am Bayerischen Untermain arbeiten die drei Gebietskörperschaften Landkreis und Stadt Aschaffenburg sowie Landkreis Miltenberg unter Einbeziehung der Unternehmen eng zusammen. Schwerpunkte der Wasserstoffstrategie sind unter anderem im Bereich

  • Verkehr der Faktor Antrieb besonders für den Schwerverkehr,
  • im Bereich der Produktion der Wasserstoff als Energieträger und
  • im Bereich der Energiebereitstellung Fragen der Produktion von Wasserstoff und Fragen der Distribution des Wasserstoffes.

 

Gesteuert werden soll der Prozess mittelfristig durch die Zentec.

 

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