Tagesordnungspunkt

TOP Ö 11: Jugendberufsagentur Fortsetzung

BezeichnungInhalt
Sitzung:30.11.2020   JHA/002/2020 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt dem Kreistag einstimmig

 

die unbefristete Fortführung der Jugendberufsagentur im Landkreis Miltenberg.


Herr Adams, SB 223 – Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfe, erklärt, dass als konkrete Maßnahme der Kooperation „Jugend stärken im Landkreis Miltenberg“, die sich zum Ziel gesetzt hat, optimale Bedingungen zur beruflichen Integration junger Menschen im Landkreis Miltenberg sicherzustellen, am 01.06.2018 die Jugendberufsagentur als Gemeinschaftsprojekt von Jobcenter, Agentur für Arbeit und Landratsamt (Jugendamt) startete.

 

Räumlich angesiedelt in der Brückenstraße 20 in Miltenberg, arbeiten das U25-Team des Jobcenters, die Berufsberatung der Agentur für Arbeit, die JaS-Fachkräfte der Berufsschulen und der Fachdienst „Jugendberufshilfe“ des Jugendamtes am Leitbild „Keiner darf verloren gehen“.

 

Zielgruppe der Jugendberufsagentur sind junge Menschen „U25“, die nicht (mehr) an bestehende Ausbildungs- oder Hilfe-Systeme angebunden sind oder die von einem Ausschluss bedroht sind.

Ziel ist die Reintegration der Zielgruppe in bestehende Hilfe- und Unterstützungs-Systeme bzw.

deren Stabilisierung, um Folgekosten für die Sozialsysteme zu vermeiden. Im Idealfall ist das die stabile, berufliche Tätigkeit der Klient*innen.

 

In monatlich stattfindenden Fallkonferenzen wird rechtskreisübergreifend nach passenden Lösungen gesucht und die Ressourcen der beteiligten Stellen bestmöglich genutzt.

 

Die Umsetzung der Ergebnisse aus den Fallkonferenzen geschieht durch die beteiligten Stellen. Ist eine intensive Begleitung und Betreuung der jungen Menschen nötig, erhält der Fachdienst Jugendberufshilfe einen Auftrag. Der Fachdienst arbeitet aufsuchend und niedrigschwellig. Basis der Zusammenarbeit zwischen Fachdienst und Klienten ist oft eine vertrauensvolle Beziehung, um zunächst Motivation zu wecken, frustrierende Erfahrungen mit Behörden und Institutionen zu kompensieren und oft über einen längeren Weg zum Ziel, Begleitung und Ansprechpartner zu sein.

 

Der Fachdienst Jugendberufshilfe ist personell mit einer 0,5-Stelle über das Landratsamt und einer kooperativen 1,0-Stelle des (freien) beruflichen Bildungsträgers GbF (Gesellschaft zur beruflichen Förderung, ein Tochterunternehmen der Handwerkskammer Unterfranken) ausgestattet.

 

Bis zum 30.04.2020 sind insgesamt 202 Personen als Fälle in die Statistik eingegangen. Bis 31.12.2019 wurden 159 jungen Menschen begleitet. 84 Fälle wurden beendet. (Als „beendet“ wird ein Fall dann gezählt, wenn über einen Zeitraum von drei Monaten die jeweilige Integration stabil läuft und regelmäßig kein oder nur geringer Unterstützungsbedarf vorliegt.)

 

Während in den ersten 12 Monaten des Betriebs etwa 50% der Anfragen schnell und erfolgreich beendet werden konnten, 20 % Hilfe ablehnten, verzogen oder von sich aus beendet haben, war bei 30% der Bedarf an längerfristiger Unterstützung gegeben. Je mehr Anfragen bei der JBA landen, desto größer wird die Zahl der jungen Menschen, die über einen längeren Zeitraum Unterstützung benötigen.

 

 

Landrat Scherf wirbt für die Jugendberufsagentur, die aus dem vorigen Projekt Ausbildungsinitiative Asyl hervorgegangen sei. Diese sei auch sehr erfolgreich gewesen und mit dem Innovation in Politics Award ausgezeichnet worden.

Die GbF sei für die Jugendberufsagentur ein idealer Partner.

Er appelliert, alles dafür zu tun, damit man die jungen Menschen nach der Schule nicht verliere.

 

Die Mitglieder des Gremiums erklären fraktionsübergreifend, dass die Arbeit sehr wertvoll sei.

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