Tagesordnungspunkt

TOP Ö 14: Bedarfsanerkennung JaS Grundschule Collenberg

BezeichnungInhalt
Sitzung:25.05.2020   JHA/001/2020 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Der Jugendhilfeausschuss fasst den einstimmigen

 

B e s c h l u s s:

 

Der Jugendhilfeausschuss erkennt den Bedarf für eine Stelle „Jugendsozialarbeit an Schulen“ mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 10 Stunden an der Grundschule Collenberg an.


Herr Adams trägt vor, dass die Gemeinde Collenberg hat in ihrem Antrag vom 11.10.2019 die Einrichtung einer Stelle „Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)“ an der Grundschule Collenberg mit einem Wochenstundenumfang von 10 Stunden beantragt.

 

Eine JaS-Stelle müsse mindestens 19,5 Stunden betragen, sonst sei sie nicht förderfähig.

 

Im aktuellen Schuljahr besuchen 84 Schülerinnen und Schüler die Grundschule Collenberg.

 

Den Bedarf an JaS begründet die Schule damit, dass es im Schulalltag immer wieder zu problematischen Gruppenphänomenen wie Mobbing und sozialer Ausgrenzung gekommen ist. Oft konnten Lehrkräfte nur in Extremsituationen oder bei Eskalationen auf soziale und emotionale Probleme von Schülern reagieren und Hintergründe erhellen. Schülerinnen und Schüler leiden unter Benachteiligung als Folge von ungenügender Erziehungsfähigkeit von Eltern, Bedrohung durch Armut und sozial schwierigen Familienverhältnissen, psychischen Krankheiten von Eltern, durch Migrationserfahrungen, sowie Konflikte in der Schule. Diese Folgen äußern sich durch auffälliges Verhalten wie erhöhte Gewaltbereitschaft, fehlende Impulskontrolle, Distanzlosigkeit, Rückzugsverhalten, oppositionellem Verhalten oder psychosoziale Defizite. Auch reagieren einige Eltern nicht adäquat auf die emotionalen und sozialen Bedürfnisse ihrer Kinder, weil sie oft zu sehr mit eigenen Problemen beschäftigt sind oder in ihrem Erziehungsverhalten resigniert haben.

 

Die Grundschule Collenberg hat auffälliges Verhalten von Schülerinnen und Schülern im Bereich „Mangelnde Konzentration im Unterricht“ (21 %), „übermäßiger Medienkonsum“ (10,08 %), Unterrichtsstörungen (8,40 %), „Psychische Belastung“ (7,56 %) und „Verbale Gewalt gegen Mitschüler/innen“ (5,04 %) beobachtet.

 

Nach den aktuell gültigen Förderrichtlinien ist eine JaS- Stelle an der Grundschule Collenberg nicht förderfähig. Auch die angekündigten neuen Förderrichtlinien sehen keine Förderung unter einer wöchentlichen Arbeitszeit von 19,5 Stunden vor. Damit ist eine Aufnahme in das staatliche Förderprogramm nicht möglich.

 

Nach dem JHA- Beschluss vom 02.05.2013 zur Jugendsozialarbeit an Grundschulen besteht die Möglichkeit, eine JaS- Stelle auch ungefördert in Trägerschaft des LRA zu starten, wenn die antragstellende Gemeinde sich bereit erklärt, alle Personal- und Personalsachkosten zu tragen

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