Tagesordnungspunkt
TOP Ö 1: Beratung und Beschlussfassung über den Wirtschaftsplan 2020 der Rohe‘schen Altenheim-Stiftung Kleinwallstadt
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 03.02.2020 KA/001/2020 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Der
Kreisausschuss fasst den einstimmigen
B e
s c h l u s s:
Aufgrund des Artikels 57 ff. der Landkreisordnung für den Freistaat Bayern und der Verordnung über die Wirtschaftsführung der kommunalen Pflegeeinrichtung (WkPV) wird die im Sachverhalt formulierte Haushaltssatzung erlassen.
Haushaltssatzung
der Rohe‘schen Altenheim-Stiftung Kleinwallstadt für das Wirtschaftsjahr 2020
Aufgrund des Artikels 57 ff. der
Landkreisordnung für den Freistaat Bayern und der Verordnung über die
Wirtschaftsführung der kommunalen Pflegeeinrichtung (WkPV) erlässt die Stiftung
folgende Haushaltssatzung:
1. Der als Anlage
beigefügte Wirtschaftsplan für das Wirtschaftsjahr 2020 wird
im Erfolgsplan
in den
Erträgen auf EUR 5.280.635,00
in den
Aufwendungen auf EUR 5.275.635,00
und dem
Saldo von EUR 5.000,00
und im Vermögensplan
in den
Einnahmen auf EUR 223.280,00
in den
Ausgaben auf EUR 223.280,00
und dem
Saldo von EUR 0,00
festgesetzt.
2. Kredite für
Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen.
3.
Verpflichtungsermächtigungen zur Leistung von Auszahlungen für Investitionen
und
Investitionsförderungsmaßnahmen
in künftigen Jahren werden nicht festgesetzt.
4. Der Höchstbetrag
der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach dem
Wirtschaftsplan wird
auf 250.000,00 EUR festgesetzt.
5. Die
Haushaltssatzung tritt am 01. Januar 2020 in Kraft.
Anlage:
Wirtschaftsplan 2020
Miltenberg, 03.02.2020
gez.
Jens Marco Scherf
Landrat
Heimleiterin
Kerstin Weckwerth stellt die Einrichtung anhand beiliegender Präsentation vor
und wirft einen Blick auf die Finanzen. Demnach soll der Wirtschaftsplan im
laufenden Jahr in den Erträgen mit 5.280.635 Euro und in den Aufwendungen mit
5.275.635 Euro und somit einem kleinen Überschuss von 5.000 Euro abschließen.
Der Vermögensplan sieht in Einnahmen und Ausgaben jeweils 223.280 Euro vor. Im
Jahr 2020 werde man 150.000 Euro in Anlagegüter investieren, unter anderem
100.000 Euro in die Umsetzung der Digitalisierung. Geplant seien zudem
Renovierungen von Zimmern und Fluren, aber auch für die Dachsanierung und die
Außenanlage brauche man Mittel von insgesamt 92.500 Euro.
Aufgrund von
Gesetzesänderungen sei man gezwungen, mehr Einzelzimmer anzubieten und
Doppelzimmer aufzulösen. Damit reduziere sich die Zahl der Zimmer; die
Fixkosten blieben aber in etwa gleich. Jeder entfallende Pflegeplatz koste die
Stiftung 45.000 Euro.
Das Altenheim sei
weiter sehr gut ausgelastet und weist auf eine Belegung von fast 100 Prozent
hin. Statt einem biete man nun drei Kurzzeitpflegeplätze an.
Im November sei
man erstmals nach dem neuen Prüfkonzept geprüft worden. Frau Weckwerth zeigt
sich zufrieden damit, dass dabei keine Mängel festgestellt worden seien, sondern
lediglich Empfehlungen gegeben worden seien.
Frau Weckwerth
spricht von einer äußerst angespannten Personalsituation und beklagt zudem die
ständig wachsende Bürokratie, die vom kleinen Verwaltungsteam kaum zu stemmen
sei. Die Perspektiven sieht sie deshalb nicht rosig. Immer mehr Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter wanderten in andere Einrichtungen ab, wo sie leichter Geld
verdienen können und nicht am Wochenende arbeiten müssten.
Stolz ist Frau
Weckwerth sowohl auf das Team des Wohnbereichs Rosengarten, das zum
„beliebtesten Pflegeprofi Bayerns“ gewählt wurde als auch auf die gesamten
Mitarbeiter. Das Leben in der Einrichtung sei sehr abwechslungsreich. Sie freut
sich über Spenden sowie die Unterstützung von Landrat und den Kreisgremien. Sie
glaubt, dass dieses Miteinander künftig immer wichtiger werde.
Landrat Scherf dankt Frau Weckwerth für den Vortrag, insbesondere für
den Wirtschaftsplan als Grundlage für die Haushaltssatzung. Ebenso dankt er dafür,
dass Frau Weckwerth deutlich gemacht habe, welche Herausforderungen die kommenden
Jahre mit den von ihr dargelegten Rahmenbedingungen, die alles andere als
günstig für die Rohe´sche Altenheimstiftung und insgesamt für die Altenpflege
momentan seien, auf den Landkreis zukommen.
Auf Nachfrage von Kreisrat Reinhard erklärt Frau Weckwerth erklärt, dass
die Rohe´sche Stiftung zwar Gelände hätte, wo noch angebaut werden könne, aber dazu
müssten finanzielle Mittel da sein. Die vorhandenen Rücklagen würden erst dazu
verwendet, die Quote von 75% Einzelzimmer zu erfüllen.
Die Kosten für die 1,5 Stellen, die durch das
Pflegepersonalstärkungsgesetz entstanden seien, trage die DAK, so Frau
Weckwerth auf Nachfrage von Kreisrat Weber.
Weiterhin antwortet Frau Weckwerth, dass sich durch die generalistische
Pflegeausbildung für die Rohe´sche selbst kaum höhere Personalkosten ergeben
würden, da hier sowieso bereits nach TVöD entlohnt werde. Durch einen
Ausgleichsfonds, der gerade im Entstehen sei, sollen Kosten für diese
Pflegeausbildung künftig refinanziert werden. Es werde viele Einrichtungen
finanziell treffen, die den Auszubildenden bisher Dumping-Löhne bezahlt hätten.
Kreisrat Dr. Fahn schlägt zur gewünscht stärkeren Zusammenarbeit mit dem
Kreistag vor, einen runden Tisch einzurichten. Dies soll unabhängig von
Gremiumsitzungen sein, damit mehr Zeit für das Thema aufgewendet werden könne.
Ob die Rückkehr zur Wehrpflicht bzw. zum Zivildienst für die Rohe´sche
eine Besserung der Personalsituation bedeuten würde, fragt Kreisrat Stich.
Die Wehrpflicht sei eine ganz tolle Sache gewesen, so Frau Weckwerth.
Dadurch hätte es keine Probleme gegeben, zusätzliche Pflegekräfte zu bekommen.
Auch den jungen Leuten hätte es eine Perspektive in der Pflege geöffnet. Frau
Weckwerth plädiert dafür, den Wehr- bzw. Zivildienst wieder einzuführen.