Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Einrichtung einer Hebammenvermittlungszentrale und eines Hebammennotfalldienstes im Landkreis Miltenberg

BezeichnungInhalt
Sitzung:25.02.2019   BKS/001/2019 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales nimmt die Einrichtung der Hebammenvermittlungszentrale und des Hebammennotfalldienstes im Landkreis Miltenberg mit großer Zustimmung zur Kenntnis.


Frau Ullrich, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus Miltenberg, berichtet anhand beiliegender Präsentation, dass man im Dezember 2017 erstmals erfahren habe, dass ein Förderprogramm „Geburtshilfe“ durch den Freistaat Bayern auf den Weg gebracht werden soll. In mehreren Gesprächen mit der Kreishebammenschaft habe man dann nach Veröffentlichung der entsprechenden Förderrichtlinie Ende September 2018 Details erörtert, den Antrag auf Förderung gestellt und eine Vereinbarung über die Einrichtung und den Betrieb einer Hebammenvermittlungszentrale und eines Hebammennotfalldienstes in Eigenregie der Kreishebammenschaft abgeschlossen.

 

Eine der Aufgaben der Hebammenvermittlungszentrale sei die Netzwerkarbeit mit Hebammen, Schwangerenberatungsstellen, Frauen- und Kinderärzten, Gesundheits- und Jugendamt und weiteren Diensten und Einrichtungen rund um die Geburt und Wochenbett.

 

Dazu kommen Aufbau und Pflege einer Homepage, das Angebot fester Telefonsprechstunden und die Vermittlung von Hebammen und anderen Angeboten rund um Geburt und Wochenbett, aber auch die Organisation und Koordination des Hebammennotfalldiensts mit Werbung bei den Hebammen für die Teilnahme.

 

Über den Hebammennotfalldienst sollen Hausbesuche bei kurzfristig auftretenden Bedarfslagen bis zur zwölften Woche nach Geburt des Kindes organisiert werden – allerdings nur bei Frauen, die trotz eigener Bemühungen keine Hebamme haben.

 

 

Dass nun bessere Hilfen geboten werden können, sei dem guten Zusammenspiel zwischen Landkreis Miltenberg, Gesundheitsregion plus und Staatsministerium in München sowie Bayerischem Landkreistag zu verdanken, lobt Scherf.

 

 

Melanie Pani, Sprecherin der Kreishebammenschaft, erklärt, dass diesen Notdienst niedergelassene und freiberufliche Hebammen im Landkreis übernehmen. Vor allem die bessere Vernetzung untereinander mache es jetzt leichter, zusätzliche Betreuungskapazitäten zu finden. Der Bedarf sei da, denn laut Erhebungen hätte bis zu einem Drittel der Frauen keine Hebamme, wenn sie aus der Klinik nach Hause kommen. Geplant sei auf der Homepage über eine Suchfunktion nach Postleitzahlen auch eine Auflistung aller freiberuflichen Hebammen in einem Umkreis von 20 Kilometern um den Wohnort der Suchenden.

 

 

 

 

Herr Dr. Dittmeier, Leiter Abt 2 – Gesundheit- und Soziales-, führt aus, dass es sich bei der Hebammenvermittlungszentrale und dem Hebammennotfalldienst im Landkreis Miltenberg um zwei im Rahmen des Förderprogramms Geburtshilfe des Freistaates Bayern vom 14. September 2018 gemeinsam entwickelte Maßnahmen der Gesundheitsregion plus mit der Kreis-Hebammenschaft handele. Gefördert werden in diesem Programm Maßnahmen und Projekte, welche die geburtshilfliche Hebammenversorgung sowie die Wochenbettbetreuung durch Hebammen und Entbindungspfleger stärken und sichern. In die Maßnahmenentwicklung eingebunden waren auch die Schwangerenberatungsstelle des Gesundheitsamtes und die Koordinierende Kinderschutzstelle des Jugendamtes.

 

Betrieben werden die Hebammenvermittlungszentrale und der Hebammennotfalldienst im Landkreis Miltenberg durch die Kreis-Hebammenschaft in Eigenregie.

 

Die Hebammenvermittlungszentrale hat folgende Aufgaben:

 

1.    Netzwerkarbeit mit Hebammen, Schwangerenberatungsstellen, Frauen- und Kinderärzten, Gesundheits- und Jugendamt sowie anderen Diensten und Einrichtungen rund um die Geburt und das Wochenbett

 

2.    Aufbau und Pflege einer eigenen Homepage: www.Hebammen-Miltenberg.de

 

3.    Durchführung von festen Telefonsprechstunden sowie Vermittlung von Hebammen und anderen Angeboten / Diensten rund um Geburt und Wochenbett

 

4.    Organisation und Koordination des Hebammennotfalldienstes, Werbung bei den Hebammen in der Kreis-Hebammenschaft für eine Teilnahme und Bestätigung eines entsprechenden Einsatzes

 

Der Hebammennotfalldienst hat folgende Aufgabe:

 

Hausbesuche bei kurzfristig auftretenden Bedarfslagen während des Wochenbetts (bis zur 12. Lebenswoche) bei Frauen, die nachweislich trotz eigener Bemühungen keine Hebamme haben.

 

Mit den internen Aufbauarbeiten der beiden Dienste innerhalb der Kreis-Hebammenschaft wurde Anfang Januar dieses Jahres begonnen. Heute Morgen, am 25. Februar 2019, erfolgten während eines Pressegespräches deren offizieller Start und öffentliche Vorstellung.

 

Finanziert werden die beiden Dienste zu 90 % durch das obengenannte staatliche Förderprogramm. Der Landkreis Miltenberg als Zuweisungsempfänger muss einen Anteil von 10 % dazu aufbringen. In Einvernehmen mit der Kreis-Hebammenschaft wurde für das erste Jahr 2019 für beide Dienste ein fixer Kostenrahmen in Höhe von 2 x 10.000 € festgelegt, d.h. auf den Landkreis kommen in diesem Jahr max. 2.000 € zu. Entsprechende Haushaltsmittel stehen innerhalb des Budgets für die Gesundheitsregion plus zur Verfügung.

 

Die beiden Dienste sind zunächst für die derzeitige Laufzeit des staatlichen Förderprogramms bis Ende 2021 geplant.

 

Mit der Kreis-Hebammenschaft wurde die Erstellung eines ausführlichen jährlichen Tätigkeitsberichts bis zum 31. März des jeweiligen Folgejahres vereinbart.

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