Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Fortführung Stelle "Bildung integriert"
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 11.02.2019 KT/001/2019 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Der Kreistag fasst den einstimmigen
B e s c h l u s s:
Die Stelle „Bildungsmanagement/Bildungsmonitoring“ wird im Rahmen des Förderprogramms „Bildung integriert“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung - befristet auf zwei Jahre - weitergeführt.
Landrat Scherf
trägt vor, dass in der Sitzung des Kreistages vom 18.05.2015 beschlossen wurde,
im Rahmen des Förderprogramms „Bildung integriert“ des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung jeweils eine halbe Stelle „Bildungsmanagement“ und „Bildungsmonitoring“
befristet auf drei Jahre einzurichten. Diese Stelle wurde als Vollzeitstelle am
01.06.2016 durch Hr. Tim Steinbart besetzt.
Die Förderung
läuft zum 31.05.2019 aus, ein Weiterförderungsantrag für zwei Jahre wurde
vorsorglich gestellt.
Seit dem
25.07.2017 ist der Landkreis Miltenberg nach einem breiten öffentlichen Beteiligungsprozess
in fünf Arbeitskreisen als „Bildungsregion
in Bayern“ ausgezeichnet und steht in der Verantwortung, die
Anforderungskriterien jährlich zu erfüllen. Viele aktive Bürger und Bürger
sowie die Leiterinnen und Leiter der fünf Arbeitskreise haben sich für die
Weiterentwicklung der Bildung im Landkreis eingesetzt und Verantwortung
übernommen. Die Arbeit einer Bildungsregion beginnt hinsichtlich der Umsetzung
der Projektziele mit der Siegelvergabe. Dies schuldet der Landkreis zum einem
dem Freistaat Bayern und muss jährlich Rechenschaft ablegen, zum anderen aber
auch dem außerordentlichen Engagement aller Beteiligten und den Erwartungen
hinsichtlich der Umsetzung von definierten Projekten.
Dauerhafte
Aufgaben bleiben die Umsetzung und Weiterentwicklung der Ideen, Projekte und
Maßnahmen aus den Arbeitskreisen der Bildungsregion sowie die fortlaufende
Organisation eines Austausches der beteiligten Akteure. Die Bildungsregion
wurde in eine nachhaltig wirkende Struktur überführt, die es den
Bildungsakteuren im Landkreis ermöglicht, gemeinschaftlich zusammenzuarbeiten.
Die neu
eingerichtete „Steuerungsgruppe Bildungsregion“ organisiert langfristig die
Kooperation verschiedener Bildungsbereiche. In ihr findet Austausch, zuletzt am
24. Januar 2019, statt und es werden Beschlüsse zu Maßnahmen und Angeboten des
Landkreises gefasst. Jährliche Bildungskonferenzen ermöglichen einen
regelmäßigen themenbezogenen Austausch (nächster ausführlicher Bericht im
Ausschuss Bildung, Kultur und Soziales am 25.02.2019) mit Fachkräften sowie
Bürger und Bürgerinnen zu aktuellen Bildungsthemen. Sie bringen die
Bildungsarbeit des Landkreises in die Öffentlichkeit und unterstützen den
kommunalen Bildungsdiskurs durch Vernetzung, die Implementierung neuer Ansätze
und den Dialog über mögliche Aktivitäten. Die Bildungskonferenzen verfolgen
auch das Ziel, Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen und ihre Erfahrungen,
Wünsche und Ideen in die Planung einfließen zu lassen.
Die erste
Bildungskonferenz am 27.09.2018 in der Main-Limes-Realschule in Obernburg zum
Thema „Gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf gemeinsam gestalten“
wurde sehr gut angenommen. Die zweite Bildungskonferenz wird am 05.07.2019 in
Elsenfeld unter der dem Titel „Digitalisierung an unseren Schulen gestalten“ in
Form einer Messe für Lehrende, Eltern und Schüler*innen stattfinden.
Der Landkreis
Miltenberg stellt die für die Bildungsregion notwendigen Ressourcen zur
Verfügung und begleitet den Prozess unter der Beteiligung alle an Bildung
beteiligten Einrichtungen sowie der Bürgerinnen und Bürger.
Bisher Erreichtes
neben der Organisation der Bildungskonferenzen oder der Begleitung von
Projekten wie der Einrichtung der Jugendberufsagentur:
-
Website www.bildungsregion-mil.de ist als
Bildungsportal des Landkreises online und verzeichnet Bildungseinrichtungen,
Veranstaltungen, Projekte, Initiativen, Beratungsstellen etc. Bürger*innen
nutzen so eine einzige Plattform, auf der sie alle Bildungsangebote im
Landkreis Miltenberg finden können. Ein Terminverzeichnis gibt laufend
Überblick über niedrigschwellige, offene Bildungsangebote verschiedener
Institutionen und Bildungsbereiche. Informationsmaterialien sind hier online
zugänglich. Aktuelle Meldungen unterstützen die Bekanntheit von
Bildungsangeboten und den kommunalen Bildungsdiskurs.
-
Newsletter „Fachkräfte-Initiative Landkreis
Miltenberg“ unterstützt dauerhaften Kontakt zu Schul- und Hochschulabsolventen,
die die Region zu Ausbildung, Studium u.ä. verlassen. Informationen zu
Karrieremöglichkeiten in der Region, Veranstaltungsinfos, und Neuigkeiten zu
Bildung und Ausbildung im Landkreis werden weitergegeben.
Durch seinen
Beschluss vom 18.10.2018 zum Beitritt zur Weinheimer
Initiative hat der Kreistag seinen
Willen bekundet, federführend im Rahmen einer lokalen
Verantwortungsgemeinschaft aller einschlägigen Akteure tätig zu werden und sich
langfristig für den Übergang Schule-Beruf zu engagieren. Der fachliche
Austausch mit anderen Kommunen, die ebenfalls einen Schwerpunkt in der
beruflichen Bildung sehen, und die Weiterentwicklung des Übergangsgeschehens
vor Ort sind wichtige Aufgabenfelder.
Die Aufgaben im
Bereich Bildungsmanagement sind im
Einzelnen
-
die weitere Begleitung, die Umsetzung und
Weiterentwicklung der Bildungsregion
-
weiterführende konzeptionelle Arbeiten zu
bestimmten Themen wie zum Beispiel. Umweltbildung, Sprach- und Leseförderung
und frühkindliche Bildung,
-
die Initiierung und Durchführung von Maßnahmen,
Projekte und Veranstaltungen, die von der Steuerungsgruppe beschlossen werden,
-
die Koordination der Steuerungsgruppe
Bildungsregion,
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die Planung und Organisation der jährlich
stattfindenden Bildungskonferenzen,
-
Vernetzung der verschiedenen Gremien, und
Fachstellen innerhalb der Verwaltung,
-
der Austausch mit anderen Regionen:
-
Untermain-Treffen der Bildungsregionen,
-
Austausch Bildungsregionen Unterfranken
die bayernweite Vernetzung der
Bildungsregionen,
-
Fachaustausch über Transferagentur Bayern und
-
Weinheimer Initiative,
-
die Diskussion der Ergebnisse aus dem
Bildungsmonitoring,
-
die Entwicklung von abgestimmten
Handlungsempfehlungen
Das Bildungsmonitoring beschreibt
datenbasiert die Situation und Entwicklung von Bildung auf kommunaler Ebene.
Dies umfasst die Bestandsaufnahme aller Bildungsangebote im Landkreis
Miltenberg.
Aufgaben für das Bildungsmonitoring sind Folgende:
-
den Bekanntheitsgrad der Website Bildungsregion und
damit den Grad der Information in der Bevölkerung erhöhen,
-
der Ausbau der Kooperationen mit Bildungseinrichtungen
und –akteuren und somit die Steigerung der Qualität der Bildungsangebote sowie
die Effizienz der dabei eingesetzten Mittel,
-
die Erhöhung der Transparenz der Bildungsangebote
zur Erhöhung der Wirkung,
-
die Erarbeitung von gezielten Handlungsempfehlungen
für die Bildungsentwicklung des Landkreises Miltenberg. Diese gilt es zusammen
mit dem Bildungsmanagement zu steuern und zu organisieren.
-
Die Ausarbeitung zielgruppenorientierten
Marketingmaßnahmen und Informationsmaterialien und deren Veröffentlichung,
-
die Verstetigung der Bildungsberichterstattung,
-
Diskussion von Entwicklungen und
Schwerpunktsetzungen.
Ein Bestandteil
und ein wichtiges Ergebnis eines kommunalen Bildungsmonitorings ist in der
Regel ein Bildungsbericht. Zum
Abschluss des ersten Förderungszeitraums erscheint ein umfassender
Bildungsbericht für den Bereich „berufliche Bildung“. Schwerpunkt des
Monitorings sind die Themen „berufliche (Aus-)Bildung“ und der „Übergang
Schule-Beruf“. Durch die laufende rechtskreisübergreifende Kooperation „Jugend
stärken im Landkreis Miltenberg“ liegt hier der höchste Informationsbedarf. Im
Zuge des Berichts zur beruflichen Bildung wird ein Konzept für eine dauerhafte,
indikatorenbasierte Bildungserstattung auf Grundlage verschiedener Datenquellen
entwickelt. Ein dauerhaftes Monitoring im Bereich „Übergang Schule-Beruf“ soll
jährlich anhand von Kernindikatoren die weitere Entwicklung beschreiben und
insbesondere die Wirksamkeit des Angebots „Jugendberufsagentur“ (seit 2018) zu beurteilen
helfen.
Bildung und gute Bildungsangebote für alle
Menschen sind eine der wichtigen Säulen der Kreisentwicklung im Landkreis
Miltenberg. Um die angestoßenen und zukünftige Entwicklungen nachhaltig und
umfassend bearbeiten zu können, bedarf es der Weiterführung der Stellen
„Bildungsmanagement“ und Bildungsmonitoring“ jeweils im Umfang einer halben
Stellen wie bisher.
Der Beschluss wurde in der Sitzung des Kreisausschusses am 04.02.2019 vorberaten und dem Kreistag einstimmig empfohlen.
Kreisrat Dr. Linduschka stimmt für die FDP-Fraktion mit Bauchgrummeln zu. Ihn störe grundsätzlich die Methode, dass staatliche Aufgaben durch geförderte Stellen auf den Landkreis übertragen würden.
Kreisrat Luxem stimmt für die Fraktion der Freien Wähler zu.
Kreisrat Dr. Kaiser kann Dr. Linduschkas Skepsis nicht teilen. Die Einrichtung der Bildungsregion sei sehr sinnvoll und zielführend gewesen. Der Landkreis müsse in die eigene Verantwortung gehen. Die SPD-Fraktion stimmt mit Freude dem Antrag zu.
Kreisrat Reinhard stimmt dem Beschlussvorschlag für die CSU-Fraktion zu.