Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Fortführung Stelle "Bildung integriert"

BezeichnungInhalt
Sitzung:04.02.2019   KA/001/2019 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag einstimmig

 

folgenden Beschluss:

 

Die Stelle „Bildungsmanagement/Bildungsmonitoring“ wird im Rahmen des Förderprogramms „Bildung integriert“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung - befristet auf zwei Jahre - weitergeführt.


Landrat Scherf trägt vor, dass in der Sitzung des Kreistages vom 18.05.2015 beschlossen wurde, im Rahmen des Förderprogramms „Bildung integriert“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung jeweils eine halbe Stelle „Bildungsmanagement“ und „Bildungsmonitoring“ befristet auf drei Jahre einzurichten. Diese Stelle wurde als Vollzeitstelle am 01.06.2016 durch Hr. Tim Steinbart besetzt.

Die Förderung läuft zum 31.05.2019 aus, ein Weiterförderungsantrag für zwei Jahre wurde vorsorglich gestellt.

 

Seit dem 25.07.2017 ist der Landkreis Miltenberg nach einem breiten öffentlichen Beteiligungsprozess in fünf Arbeitskreisen als „Bildungsregion in Bayern“ ausgezeichnet und steht in der Verantwortung, die Anforderungskriterien jährlich zu erfüllen. Viele aktive Bürger und Bürger sowie die Leiterinnen und Leiter der fünf Arbeitskreise haben sich für die Weiterentwicklung der Bildung im Landkreis eingesetzt und Verantwortung übernommen. Die Arbeit einer Bildungsregion beginnt hinsichtlich der Umsetzung der Projektziele mit der Siegelvergabe. Dies schuldet der Landkreis zum einem dem Freistaat Bayern und muss jährlich Rechenschaft ablegen, zum anderen aber auch dem außerordentlichen Engagement aller Beteiligten und den Erwartungen hinsichtlich der Umsetzung von definierten Projekten.

 

Dauerhafte Aufgaben bleiben die Umsetzung und Weiterentwicklung der Ideen, Projekte und Maßnahmen aus den Arbeitskreisen der Bildungsregion sowie die fortlaufende Organisation eines Austausches der beteiligten Akteure. Die Bildungsregion wurde in eine nachhaltig wirkende Struktur überführt, die es den Bildungsakteuren im Landkreis ermöglicht, gemeinschaftlich zusammenzuarbeiten.

 

Die neu eingerichtete „Steuerungsgruppe Bildungsregion“ organisiert langfristig die Kooperation verschiedener Bildungsbereiche. In ihr findet Austausch, zuletzt am 24. Januar 2019, statt und es werden Beschlüsse zu Maßnahmen und Angeboten des Landkreises gefasst. Jährliche Bildungskonferenzen ermöglichen einen regelmäßigen themenbezogenen Austausch (nächster ausführlicher Bericht im Ausschuss Bildung, Kultur und Soziales am 25.02.2019) mit Fachkräften sowie Bürger und Bürgerinnen zu aktuellen Bildungsthemen. Sie bringen die Bildungsarbeit des Landkreises in die Öffentlichkeit und unterstützen den kommunalen Bildungsdiskurs durch Vernetzung, die Implementierung neuer Ansätze und den Dialog über mögliche Aktivitäten. Die Bildungskonferenzen verfolgen auch das Ziel, Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen und ihre Erfahrungen, Wünsche und Ideen in die Planung einfließen zu lassen.

 

Die erste Bildungskonferenz am 27.09.2018 in der Main-Limes-Realschule in Obernburg zum Thema „Gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf gemeinsam gestalten“ wurde sehr gut angenommen. Die zweite Bildungskonferenz wird am 05.07.2019 in Elsenfeld unter der dem Titel „Digitalisierung an unseren Schulen gestalten“ in Form einer Messe für Lehrende, Eltern und Schüler*innen stattfinden.

Der Landkreis Miltenberg stellt die für die Bildungsregion notwendigen Ressourcen zur Verfügung und begleitet den Prozess unter der Beteiligung alle an Bildung beteiligten Einrichtungen sowie der Bürgerinnen und Bürger.

 

Bisher Erreichtes neben der Organisation der Bildungskonferenzen oder der Begleitung von Projekten wie der Einrichtung der Jugendberufsagentur:

 

-              Website www.bildungsregion-mil.de ist als Bildungsportal des Landkreises online und verzeichnet Bildungseinrichtungen, Veranstaltungen, Projekte, Initiativen, Beratungsstellen etc. Bürger*innen nutzen so eine einzige Plattform, auf der sie alle Bildungsangebote im Landkreis Miltenberg finden können. Ein Terminverzeichnis gibt laufend Überblick über niedrigschwellige, offene Bildungsangebote verschiedener Institutionen und Bildungsbereiche. Informationsmaterialien sind hier online zugänglich. Aktuelle Meldungen unterstützen die Bekanntheit von Bildungsangeboten und den kommunalen Bildungsdiskurs.

 

-              Newsletter „Fachkräfte-Initiative Landkreis Miltenberg“ unterstützt dauerhaften Kontakt zu Schul- und Hochschulabsolventen, die die Region zu Ausbildung, Studium u.ä. verlassen. Informationen zu Karrieremöglichkeiten in der Region, Veranstaltungsinfos, und Neuigkeiten zu Bildung und Ausbildung im Landkreis werden weitergegeben.

 

Durch seinen Beschluss vom 18.10.2018 zum Beitritt zur Weinheimer Initiative  hat der Kreistag seinen Willen bekundet, federführend im Rahmen einer lokalen Verantwortungsgemeinschaft aller einschlägigen Akteure tätig zu werden und sich langfristig für den Übergang Schule-Beruf zu engagieren. Der fachliche Austausch mit anderen Kommunen, die ebenfalls einen Schwerpunkt in der beruflichen Bildung sehen, und die Weiterentwicklung des Übergangsgeschehens vor Ort sind wichtige Aufgabenfelder.

 

Die Aufgaben im Bereich Bildungsmanagement sind im Einzelnen

 

-              die weitere Begleitung, die Umsetzung und Weiterentwicklung der Bildungsregion

-              weiterführende konzeptionelle Arbeiten zu bestimmten Themen wie zum Beispiel. Umweltbildung, Sprach- und Leseförderung und  frühkindliche Bildung,

-              die Initiierung und Durchführung von Maßnahmen, Projekte und Veranstaltungen, die von der Steuerungsgruppe beschlossen werden,

-              die Koordination der Steuerungsgruppe Bildungsregion,

-              die Planung und Organisation der jährlich stattfindenden Bildungskonferenzen,

-              Vernetzung der verschiedenen Gremien, und Fachstellen innerhalb der Verwaltung,

-              der Austausch mit anderen Regionen:

-              Untermain-Treffen der Bildungsregionen,

-              Austausch Bildungsregionen Unterfranken

die bayernweite Vernetzung der Bildungsregionen,

-              Fachaustausch über Transferagentur Bayern und

-              Weinheimer Initiative,

-              die Diskussion der Ergebnisse aus dem Bildungsmonitoring,

-              die Entwicklung von abgestimmten Handlungsempfehlungen

 

 

Das Bildungsmonitoring beschreibt datenbasiert die Situation und Entwicklung von Bildung auf kommunaler Ebene. Dies umfasst die Bestandsaufnahme aller Bildungsangebote im Landkreis Miltenberg.

 

 

Aufgaben für das Bildungsmonitoring sind Folgende:

 

-              den Bekanntheitsgrad der Website Bildungsregion und damit den Grad der Information in der Bevölkerung erhöhen,

-              der Ausbau der Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und –akteuren und somit die Steigerung der Qualität der Bildungsangebote sowie die Effizienz der dabei eingesetzten Mittel,

-              die Erhöhung der Transparenz der Bildungsangebote zur Erhöhung der Wirkung,

-              die Erarbeitung von gezielten Handlungsempfehlungen für die Bildungsentwicklung des Landkreises Miltenberg. Diese gilt es zusammen mit dem Bildungsmanagement zu steuern und zu organisieren.

-              Die Ausarbeitung zielgruppenorientierten Marketingmaßnahmen und Informationsmaterialien und deren Veröffentlichung,

-              die Verstetigung der Bildungsberichterstattung,

-              Diskussion von Entwicklungen und Schwerpunktsetzungen.

 

Ein Bestandteil und ein wichtiges Ergebnis eines kommunalen Bildungsmonitorings ist in der Regel ein Bildungsbericht. Zum Abschluss des ersten Förderungszeitraums erscheint ein umfassender Bildungsbericht für den Bereich „berufliche Bildung“. Schwerpunkt des Monitorings sind die Themen „berufliche (Aus-)Bildung“ und der „Übergang Schule-Beruf“. Durch die laufende rechtskreisübergreifende Kooperation „Jugend stärken im Landkreis Miltenberg“ liegt hier der höchste Informationsbedarf. Im Zuge des Berichts zur beruflichen Bildung wird ein Konzept für eine dauerhafte, indikatorenbasierte Bildungserstattung auf Grundlage verschiedener Datenquellen entwickelt. Ein dauerhaftes Monitoring im Bereich „Übergang Schule-Beruf“ soll jährlich anhand von Kernindikatoren die weitere Entwicklung beschreiben und insbesondere die Wirksamkeit des Angebots „Jugendberufsagentur“ (seit 2018) zu beurteilen helfen.

 

Bildung und gute Bildungsangebote für alle Menschen sind eine der wichtigen Säulen der Kreisentwicklung im Landkreis Miltenberg. Um die angestoßenen und zukünftige Entwicklungen nachhaltig und umfassend bearbeiten zu können, bedarf es der Weiterführung der Stellen „Bildungsmanagement“ und Bildungsmonitoring“ jeweils im Umfang einer halben Stellen wie bisher.

 

 

Kreisrat Dr. Linduschka äußert seine grundsätzliche Skepsis gegenüber der Bildungsregion im Vergleich zur Gesundheitsregion, die deutlich konkrete Ansatzpunkte zum Handeln habe. Er hätte gerne, dass in absehbarer Zeit vor dem Kreisausschuss einen Vortrag gehalten werden solle, was konkret über diese Stelle an Leistungen erbracht worden sei, die ansonsten nicht erbracht worden wären und wo Erfolge konkreter Art zu melden seien. Das wäre zentral wichtig für diese Stelle.

 

Landrat Scherf stimmt dem zu.

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