Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: ZENTEC Zentrum für Technologie, Existenzgründung und Cooperation GmbH - Neuausrichtung des strategischen Konzepts für Regionalmarketing, Fachkräftesicherung, Technologieförderung und Gründerbetreuung sowie Anpassung der kommunalen Förderbeiträge
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 03.12.2018 KA/005/2018 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Der Kreisausschuss fasst den einstimmigen
B e s c h l u s s:
1.
Der
Landkreis Miltenberg erhöht ab 1. Januar 2019 die Zuschüsse für das
Regionalmarketing auf max. 90.000 Euro/Jahr und für die regionale
Wirtschaftsförderung (insbesondere Gründerbetreuung, Fachkräftesicherung und
Betriebsnachfolge) auf max. 80.000 Euro/Jahr.
Die Stadt und der Landkreis Aschaffenburg haben bereits beschlossen, die
Förderung im gleichen Umfang zu erhöhen.
2.
Die
Geschäftsführung berichtet jährlich im Kreisausschuss über den Stand der
Aktivitäten.
Landrat Scherf trägt vor, dass sich die
ZENTEC Zentrum für Technologie, Existenzgründung und Cooperation GmbH (ZENTEC)
als Technologieagentur und Gründerzentrum der Region Bayerischer Untermain mit
den Themen
·
Betreuung
von Gründerinnen und Gründern in der Region und im Gründerzentrum,
·
Aufbau
und Betreuung von Kompetenznetzen,
·
Anbahnung
und Betreuung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit Wissenschaft und
Wirtschaft,
·
Regionalmarketing
und Regionalmanagement
befasst.
Daneben ist in die ZENTEC auch die Regionale
Energieagentur eingegliedert.
Gesellschafter der ZENTEC GmbH sind neben dem
Landkreis Aschaffenburg die Stadt Aschaffenburg, der Landkreis Miltenberg, die
Industrie- und Handelskammer Aschaffenburg, die Handwerkskammer für
Unterfranken, die Gemeinde Großwallstadt als Standortgemeinde der ZENTEC sowie
die regionalen Sparkassen und Genossenschaftsbanken.
Über die aktuellen Entwicklungen und Projekte
hatte der Projektmanager der ZENTEC, Herr Sebastian Krug, zuletzt in der
Kreistagssitzung am 16. Juli 2018 berichtet.
Derzeit unterstützen die beiden Landkreise
Aschaffenburg und Miltenberg sowie die Stadt Aschaffenburg die Arbeit der
ZENTEC als regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft jeweils mit folgenden
jährlichen Beiträgen:
-
rund
48.600 Euro (ursprünglich 95.000 DM) für Gründer- und Projektbetreuung,
-
80.000
Euro für den Aufbau und die Betreuung von (Kompetenz-)Netzwerken,
-
60.000
Euro für das Regionalmarketing.
Die Beiträge für die Gründer- und Projektbetreuung
sind seit dem Jahr 2000 unverändert, die für das Regionalmarketing seit dem
Jahr 2002.
In den vergangenen Jahren hat die ZENTEC
durch die Betreuung von Großprojekten aus dem Bereich Fahrzeugsicherheit
(insbesondere Ko-FAS und Ko-HAF) zusätzliche Einnahmen erwirtschaftet, die es
lange Zeit möglich gemacht haben, auf Erhöhungen zum Ausgleich der jährlichen
Preissteigerungen und der tariflichen Personalkostensteigerungen zu verzichten.
Zum Jahresende 2018 läuft das aktuelle
Projekt Ko-HAF (Kooperatives Hochautomatisiertes Fahren)
aus; ein Nachfolgeprojekt ist nicht absehbar. Damit entfallen die Möglichkeiten
einer Querfinanzierung.
Die ZENTEC und der Geschäftsbereich INITIATIVE Bayerischer Untermain
sind seit Jahren sehr erfolgreich für die Region mit ihren Betrieben und
Gründern, Gebietskörperschaften und Bildungs- und Forschungseinrichtungen
tätig.
Der Bayerische Untermain ist nicht zuletzt durch ein aktives
Regionalmarketing ein fester Bestandteil der Metropolregion FrankfurtRheinMain.
Auch durch die Aktivitäten des Bayerischen Untermains ist es gelungen,
eine länderübergreifende Kooperation in der Metropolregion FrankfurtRheinMain
auf den Weg zu bringen. Zwischenzeitlich wurden gemeinsame Fachgruppen ins
Leben gerufen, die sich konkret mit den Themen „Mobilität“, „Gründerregion“,
„Planungsbeschleunigung“ und „Smart City“ befassen. Neben dem Freistaat Bayern
gehören zu diesen Fachgruppen auch Vertreter der Region Bayerischer Untermain.
Die gemeinsamen Aktivitäten innerhalb der Metropolregion sind wichtig
für den Bayerischen Untermain als Wirtschaftsstandort. Will die Region
Bayerischer Untermain von der Zugehörigkeit zur Metropolregion profitieren,
müssen die Themen, die für die Region von Bedeutung sind, aktiv platziert und
vertreten werden.
Die Sicherung des Fachkräftebedarfs der Betriebe am Bayerischen
Untermain ist eine entscheidende Zukunftsfrage, bei der die Vernetzung mit und
die Sichtbarkeit in der Metropolregion eine Kernaufgabe ist. Die Aufgabe der
INITIATIVE besteht darin, die Vernetzung mit der Metropolregion so zu
organisieren, dass Fachkräfte die Region als Karriereregion mit hoher
Lebensqualität wahrnehmen. Ein Element hierbei ist eine Imagekampagne, die als
zusätzliche Koordinationsaufgabe der INITIATIVE entsteht. Eine alle
Geschäftsbereiche betreffende Aufgabe besteht darin, die Netzwerkarbeit in der
Region zu vertiefen und zu verstetigen.
Aufgrund der hohen Bedeutung von Existenzgründungen für die Wirtschaft
und der geringen Anzahl ist es wichtig, die Aktivitäten zur Gewinnung von
Gründerinnen und Gründern zu verstärken und insbesondere im Kontext der
Metropolregion in Form von Netzwerken und Projekten zu nutzen.
Die Anforderungen von Gründungen und die Gründungsdynamik verändern
sich. Die Metropolregion FrankfurtRheinMain strebt an, eine der führenden
Gründerregionen zu werden. Der Bayerische Untermain kann hiervon profitieren,
wenn er seine Interessen konkret in der Netzwerkarbeit vertritt und das
gründerfreundliche Milieu weiterentwickelt.
Die neu hinzukommenden Aufgaben führen zu einem deutlich erhöhten
Aufwand. Um die neuen Herausforderungen erfolgreich wahrnehmen zu können, ist
eine Anpassung der Zuschüsse für die INITIATIVE Bayerischer Untermain sowie die
Bereiche Gründungsberatung und Kooperation notwendig.
Aus Sicht der Verwaltung ist eine Anhebung der kommunalen Zuschüsse für
die Arbeit der ZENTEC GmbH sinnvoll. Zum einen ist es notwendig, die Kooperationen
mit der Metropolregion FrankfurtRheinMain weiter zu verstärken. Zum anderen
müssen auch regionsinterne Wirtschaftsförderungsthemen wie die Gründerberatung
und –betreuung, die Fachkräftesicherung sowie die Betriebsnachfolge stärker in
den Fokus genommen werden. Eine Anpassung der Leistungen für die
Wirtschaftsförderungstätigkeit von derzeit 48.572,72 Euro auf künftig
80.000 Euro und des Regionalmarketings von derzeit 60.000 Euro auf künftig
90.000 Euro erscheint sachgerecht und angemessen.
Seit Gründung der ZENTEC (10. August 2000) haben sich die tariflichen
Löhne im Öffentlichen Dienst um rund 40 % erhöht; mit der kommenden Anpassung
zum 1. April 2019 beträgt die Differenz bereits 44,5 %.
Die vorgeschlagenen Erhöhungen sind mit den anderen Gebietskörperschaften
abgestimmt und holen damit im Wesentlichen die Lohnsteigerungen nach.