Tagesordnungspunkt

Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales empfiehlt dem Kreistag einstimmig,

für das Kunstnetz einen eigenen Haushaltsansatz in Höhe von 25.000 € für das Haushaltsjahr 2018 zur Finanzierung der angemeldeten Projekte zu beschließen.

Frau Fleischmann, Kulturreferentin des Landratsamtes Miltenberg, sagt, dass in der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales vom 12. Juli 2017 beschlossen wurde, dass die künstlerischen Projekte nach der Kalkulation, erstellt durch die verantwortlichen Künstler, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel nach entsprechender Vorberatung im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales vergütet werden.

Die Projekte werden sich mit folgenden Themenbereichen befassen:

1.    Schulgestaltung

Schulgestaltungen oder auch Pausenhofgestaltungen, an denen Kinder und Jugendliche selbst mitarbeiten, werden immer häufiger in das Schulangebot aufgenommen. In Projekten oder AGs haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, ihr Schulgelände zu gestalten. An der Janusz-Korczak-Schule in Elsenfeld sollen alle Kinder vom Vorschulalter bis zur 7. Klasse mit dem Naturmaterial „Weide“ arbeiten und in diesen Arbeiten ihre Wahrnehmung der Welt/ihrer Umgebung verarbeiten. An der Realschule Obernburg wird ein im letzten Schuljahr begonnenes Projekt fortgeführt: die Gestaltung der neuen Aula. Unter dem Titel „Kinder-Kunst-Kreativität“ finden Kunsttage an verschiedenen Grundschulen im Landkreis statt. Hier sollen den Kindern viele verschiedene Kunstarten vorgestellt und durch die Arbeit mit den Künstler*innen der eigene Horizont erweitert werden. An vier Grund- und Mittelschulen im Landkreis, u.a. Weilbach und Collenberg, wird mit den Schüler*innen das Schulgelände durch Mosaike gestaltet. So entstehen z.B. Bänke oder eine bespielbare Spirale in Relieftechnik.

2.    Ortsgestaltung

Nicht nur die Gestaltung der Schule und dazugehöriger Räumlichkeiten und Flächen sorgt bei Kindern und Jugendliche für einen achtsameren Umgang mit der Umgebung. Auch Ortschaften, öffentliche Plätze oder Unterführungen können gestaltet werden und sind so weniger anfällig für Vandalismus. In Obernburg wird unter Berücksichtigung heimischer Sehenswürdigkeiten ein Kunstprojekt mit Tonreliefs im öffentlichen Raum gestaltet. In Erlenbach und Großheubach werden schulübergreifend in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie z.B. Asylhelferkreisen und der Caritas Unterführungen gestaltet. Ebenfalls zur Gestaltung des Ortserscheinungsbildes sollen in einem berufspraktischen Projekt Strom- und Verteilerkästen in Großheubach gestaltet werden.

3.    Theater

Darstellende Künste bieten Kindern und Jugendlichen weitere Möglichkeiten, sich auszudrücken, Erfahrungen zu machen und zu lernen, sich in ihrer Welt zu Recht zu finden und zu behaupten. Für das Jahr 2018 sind zwei Theaterprojekte in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mömlingen geplant. Das eine Stück richtet sich an Kinder ab 10 Jahren und beschäftigt sich mit dem Thema Demenz. Unter dem Titel „ALLEIN! TATORT SCHULE“ werden Mädchen ab acht Jahren eingeladen sich schauspielerisch mit den Themen Mobbing, Inklusion und Schulalltag auseinander zu setzen.

4.    Ganztagsschulen und offene Workshops

Das Kunstnetz unterstützt aber nicht nur Projekte, sondern bietet auch Ganztagsschulen für die Nachmittagsbetreuung, die immer häufiger auch ein künstlerisches Angebot aufweist, die Möglichkeit, Materialkostenzuschüsse zu beantragen. Ebenfalls ein Angebot des Kunstnetzes sind die ganzjährigen Workshops und Atelierführungen bei im Landkreis ansässigen Künstler*innen. In einem weiteren Projekt soll ein Angebot für Kinder und Jugendliche im „Sternstundenhaus Weilbach“ eingerichtet werden.

Aufstellung der Gesamtausgaben und deren Finanzierung

Unter Berücksichtigung aller Projekte ergibt sich die folgende Gesamtsumme:

Bei den angegebenen Summen der Projektkosten handelt es sich jeweils um die Maximalsumme. Darüber hinaus gehende Kosten können nicht abgerechnet werden. Die KünstlerInnen sind angehalten, ihre Projekte umsichtig zu planen. Da es sich um die Maximalsumme handelt, besteht die Möglichkeit, dass Projekte nicht den vollen Kostenrahmen ausschöpfen. Die Finanzierung über einen oder mehrere Projektpartner von mindesten 50% der Gesamtkosten bleibt auch bei geringeren Gesamtkosten bestehen, der dann noch notwendige Aufwand durch das Kunstnetz verringert sich dann aber auch.

Landrat Scherf sagt, dass dieser Finanzierungsanteil ein Beweis dafür sei, dass der Landkreis die sehr gute Arbeit des Kunstnetzes zu schätzen weiß und den Künstlerzusammenschluss gerne unterstütze.