17.07.2019
Anlieferungen im Wertstoffhof Bürgstadt deutlich gestiegen
Nach Änderung der Öffnungszeiten gibt es im Wertstoffhof in Bürgstadt keinerlei Beschwerden mehr, auch hat sich seitdem die Zahl der Anlieferungen deutlich erhöht. Diese Informationen nahmen die Mitglieder des Ausschusses für Energie, Natur- und Umweltschutz bei ihrer Besichtigung der Landkreiseinrichtung am Montag mit Zufriedenheit zur Kenntnis.
Ruth Heim, Leiterin der Kommunalen Abfallwirtschaft, und ihr Kollege Kai Strüber führten die Delegation über den Wertstoff, der in Kürze sein zweijähriges Jubiläum feiern kann. Vorbei an zwei Containern für Lager und Werkstatt, zeigte Heim die Verbesserungen im Eingangsbereich an, die den Beschäftigten am Tor zugutekommen. So wurde der Unterstand regensicher umgestaltet, gegen die Hitze hilft im Sommer ein Sonnensegel. Einen 36 Kubikmeter fassenden Altkleidercontainer habe man durch zwei Depotcontainer des Roten Kreuzes ersetzt, erklärte Kai Strüber. Seitdem sei auch die Qualität der angelieferten Waren deutlich besser.
Das Trogdach über den Containern werde nach dem Willen des Ausschusses in Kürze mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, kündigte Strüber an. Nach der Auftragsvergabe Ende August soll die Anlage installiert werden, so dass sie im Oktober in Betrieb gehen kann. Der gewonnene Strom wird während der Betriebsstunden im Wertstoffhof verbraucht, überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist. Die Priorität liege klar auf dem Eigenverbrauch, erläuterte Landratsamtsjurist Oliver Feil. Auch die wesentlichen Fahrzeuge auf dem Wertstoffhof würden elektrisch betrieben, ergänzte Kai Strüber. Die Ausschussmitglieder schauten sich anschließend die Container an, die ein bequemes Einwerfen der Wertstoffe von oben ermöglichen.
Insgesamt würden im Wertstoffhof 28 Fraktionen gesammelt, so Ruth Heim. Im Jahr 2018 seien in Bürgstadt 954 Tonnen Abfall abgefahren worden, im ersten Halbjahr 2019 waren es bereits knapp unter 600 Tonnen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könne man bis Jahresende mit 1.200 Tonnen rechnen. Die Anlieferzahlen hätten sich nach der Anpassung der Öffnungszeiten deutlich erhöht, belegte Kai Strüber mit 9.157 Anlieferungen im Jahr 2018. Im ersten Halbjahr 2019 liege man bereits bei knapp 6.600 Anlieferungen, so dass bis Jahresende über 13.000 Anlieferungen realistisch seien.
Diese Anlieferungen seien zusätzliche Mengen, glauben Ruth Heim und Landrat Jens Marco Scherf. Dies lasse sich aus den Anliefermengen in Guggenberg und Erlenbach folgern, die in den vergangenen Jahren nur gering gestiegen seien. Der Anstieg in Bürgstadt mit einem hochgerechneten Plus von 44 Prozent im Jahr 2019 sei laut Landrat ein Zeichen, „dass die Bürger das Angebot annehmen.“ Dass es zu keiner nennenswerten Entlastung von Erlenbach gekommen sei, fand Scherf nicht tragisch, denn bei der Realisierung des Wertstoffhofs Bürgstadt hätten andere Ziele im Vordergrund gestanden: Zum einen habe man der Bevölkerung im Südlandkreis ein gutes Angebot unterbreiten wollen, zum anderen habe man mehr Stoffe in die Verwertung bringen wollen. Beides sei geglückt, befand der Landrat.
Eine in die Diskussion geworfene Anregung, auch am Mittwochmorgen in Bürgstadt zu öffnen, wurde allseits abgelehnt. Zum einen habe es seit der Änderung der Öffnungszeiten keine Beschwerden mehr gegeben, zum anderen komme es nur mittwochs kurz vor Öffnung um 12 Uhr zu kleineren Staus, wenn vier oder fünf Autos warten. Angesichts dieser Argumente sah der Ausschuss keinen Änderungsbedarf. Sollte es notwendig werden, könne man darüber immer noch reden.
Beim Rundgang durch den Wertstoffhof Bürgstadt erfuhren Landrat Jens Marco Scherf und die Mitglieder des Ausschusses für Energie, Natur- und Umweltschutz unter anderem, dass die Zahl der Anlieferungen deutlich gestiegen ist.