Seinen Höhepunkt hat der Ehrenabend des Landkreises Miltenberg am Mittwoch, 18. September, mit der Verleihung des Ehrenpreises des Landkreises gefunden. Adolf Zerr, Hartmut Schmitt, Burkard Englert, Birgit Hotz und Lioba Aufschneider nahmen die Auszeichnung aus den Händen von Landrat Jens Marco Scherf entgegen.
Verliehen wird der Ehrenpreis als Anerkennung für langjährige aktive, erfolgreiche und unentgeltliche Tätigkeit in Vereinen und sonstigen Organisationen mit kulturellen, sportlichen, sozialen, kirchlichen oder anderen gemeinnützigen Zielen. Voraussetzung für die Auszeichnung ist eine vorausgegangene Ehrung mit der Ehrenplakette des Landkreises und einer Wartezeit von mindestens drei Jahren.
Adolf Zerr (Amorbach) leistet seit 1990 herausragende ehrenamtliche Arbeit bei verschiedenen Organisationen. Er war von 1990 bis 2002 Sportratsvorsitzender und von 2002 bis 2012 Vorsitzender des TSV Amorbach, wo er maßgebliche Erweiterungen und Renovierungen umsetzte einschließlich einer Photovoltaikanlage und der Veräußerung einer Turnhalle zur finanziellen Stabilisierung des Vereins. Seit 2012 ist er Vorsitzender des Ehrenausschusses des TSV. Seit 2012 ist er als Vorsitzender und Bezirksreferent für Sportstättenbau im BLSV-Kreisverband Miltenberg aktiv. In dieser Rolle ist er Ansprechpartner für Förderungen und Zuschüsse und engagiert sich in zahlreichen Gremien und Arbeitskreisen des Landkreises.
Hartmut Schmitt (Erlenbach) engagiert sich seit 1981 für Naturschutz und Umweltbildung. Er leitete die Jugendgruppe der Natur- und Vogelschutzgruppe Erlenbach und bekleidete später verschiedene Vorstandsposten im Naturschutzverein Erlenbach, unter anderem seit 2017 als Vorsitzender. Zusätzlich führte er von 1983 bis 1994 die Kreisgruppe des Bundes Naturschutz und engagierte sich zwischen 1978 und 2000 in Schul-Elternbeiräten. Sein Verantwortungsbewusstsein und seine Leidenschaft für die Umwelt, gepaart mit einem unerschütterlichen Engagement, prägen seine Arbeit seit 43 Jahren.
Burkard Englert (Eschau) war von 1969 bis 2015 Geschäftsführer der Gebietsverkehrswacht Obernburg, wo er unter anderem Fahrertrainings für junge Fahranfänger, Sicherheitstrainings und den Bau der Jugendverkehrsschule in Obernburg initiierte. Seit 2015 ist er zweiter Vorsitzender der Gebietsverkehrswacht. Im TV Großwallstadt war er von 1972 bis 1994 Kassier der Handballabteilung. Zusätzlich engagierte er sich in der Pfarrgemeinde Eschau-Sommerau, wo er von 1972 bis 2002 im Pfarrgemeinderat und seit 2006 in der Kirchenverwaltung aktiv ist.
Birgit Hotz (Mömlingen) engagiert sich seit vielen Jahren vielfältig. Seit 1990 ist sie Pfarrleiterin in der Pfarrgemeinde Mömlingen, arbeitet seit 2001 ehrenamtlich im Eine-Welt-Laden und war von 1993 bis 2017 Vorstandsmitglied im Mömlinger Carneval Verein. Im Wanderverein "Alpenrose 1923" ist sie aktiv in der Trachtentanzgruppe. Als Gründungs- und Vorstandsmitglied des Fördervereins Hallenbad Mömlingen unterstützt sie den Hallenbad-Neubau. Seit 2013 wirkt sie im Team Königswald mit und kümmert sich im Helferkreis Asyl um die Integration von Flüchtlingen. Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement im Freundeskreis Mömlingen-La Rochette, wo sie die deutsch-französische Freundschaft pflegt.
Lioba Aufschneider (Mönchberg) engagiert sich seit 1990 in der Katholischen Pfarrgemeinde Mönchberg, darunter als Vorsitzende des Pfarrgemeinderates von 1997 bis 2018. Seit 1997 ist sie als Lektorin aktiv. Ihr Engagement erstreckt sich seit vielen Jahren auf das Seniorenteam der Pfarrgemeinde, das sie seit 1994 leitet. Im Gesangverein 1874 Mönchberg ist sie seit 1969 Mitglied und wirkt seit 1971 als Schriftführerin im Vorstand. Ihre kontinuierliche und vielseitige Arbeit hat wesentlich zum Gemeindeleben beigetragen und sowohl die kirchliche als auch die musikalische Gemeinschaft in Mönchberg bereichert.
Mit dem Ehrenpreis des Landkreises zeichnete Landrat Jens Marco Scherf (rechts) aus (von links): Burkard Englert, Lioba Aufschneider, Birgit Hotz, Hartmut Schmitt und Adolf Zerr. Foto: Winfried Zang
Der Sonderpreis des Landrats für besonderes Engagement ging an Maria Anna Holzheid und Dr. Werner Erwin Hofmann für ihr unermüdliches Engagement für Betroffene der Krankheit Multiple Sklerose (MS). „Ihre Arbeit ist ein Beispiel dafür, wie bürgerschaftliches Engagement die Lebensqualität vieler Menschen nachhaltig verbessern kann“, lobte der Landrat.
Maria Anna Holzheid leitet seit fast 30 Jahren die Selbsthilfegruppe "MS aktiv" im Raum Obernburg/Miltenberg. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Betroffenen Mut zu machen und sie in der Bewältigung der Krankheit zu begleiten. Neben monatlichen Treffen organisiert sie Vorträge, Symposien und Benefizveranstaltungen, um Aufklärung zu leisten und die Öffentlichkeit für MS zu sensibilisieren. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz schafft sie es, Menschen aus der Isolation zu holen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen.
Dr. Werner Hofmann, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, ist ebenfalls ein Leuchtturm in der Betreuung von MS- und Parkinson-Erkrankten. Seit den 1980-er Jahren hat er durch sein Engagement nicht nur in der ärztlichen Versorgung, sondern auch in der Organisation von Selbsthilfegruppen und Symposien Maßstäbe gesetzt. Er ist ein verlässlicher medizinischer Berater und Unterstützer der Betroffenen. Hofmann treibt die Früherkennung und Therapie von MS und Parkinson voran, organisiert Fachtage und sensibilisiert die Öffentlichkeit. In einer kurzen Dankesrede zeigte sich Hofmann sehr überrascht von der Ehrung und lobte die großartige Zusammenarbeit mit Maria Anna Holzheid.
Den Sonderpreis des Landrats überreichte Jens Marco Scherf (links) an Maria Anna Holzheid und Dr. Werner Hofmann. Foto: Winfried Zang