09.12.2015

Pressemitteilung Bahnhof in Klingenberg stufenfrei umgebaut

3,4 Millionen Euro hat der Umbau der Klingenberger Verkehrsstation gekostet, am Montag wurde sie nach dreimonatiger Bauzeit offiziell in Betrieb genommen. Darüber freuten sich nicht nur Westfrankenbahn-Geschäftsleiter Denis Kollai mit seinen Mitarbeitern, sondern auch Landrat Jens Marco Scherf und Klingenbergs Bürgermeister Ralf Reichwein.

Drei Monate lang wurde eifrig an den Bahnsteigen gewerkelt, nun können Bahnkunden stufenfrei in die Züge auf den beiden Außenbahnsteigen gelangen. Sobald alle Züge entsprechend ausgestattet sind, wird auch der barrierefreie Zugang möglich sein. Die Bahnsteige in Klingenberg sind nach dem Umbau jeweils 150 Meter lang und auf eine Höhe von 55 Zentimeter gebracht. Ein taktiles Leitsystem erleichtert Menschen mit Sehproblemen sowie Seniorinnen und Senioren den Zugang zum Bahnsteig. Besonders die Trennfurter Bürgerinnen und Bürger dürften sich über einen technisch gesicherten Reisenden-Überweg freuen, der den direkten Zugang von Trennfurt aus zum Bahnhof ermöglicht. Diese Querung war zu realisieren, da alle Personenzüge in Klingenberg Halt machen. Der Personenübergang macht zwar den Weg zu den Bahnsteigen etwas länger, dafür bleibt er auch bei der Einfahrt der Züge geöffnet. Er wird erst geschlossen, wenn die Züge den Bahnhof verlassen. „Durch den Umbau können die Züge gleichzeitig aus beiden Richtungen einfahren“, stellte Kollai heraus. Das verkürze zum einen die Schließzeiten der Schranken an den Bahnübergängen, zum anderen werde dies die Fahrzeiten zwischen Aschaffenburg und Miltenberg mit dem Fahrplanwechsel spätestens im Dezember 2016 verkürzen. Das elektrische Stellwerk werde nun von der Betriebszentrale in Miltenberg überwacht und gesteuert. Viel Geld sei auch in die Anpassung der Bahnübergänge am Ortsende von Wörth, am WIKA-Kreisel und am Campingplatz geflossen, erläuterte der Westfrankenbahn-Geschäftsleiter. Neu sei auch eine Gefahrraumfreimeldeanlage, die per Radar den Bahnübergang am WIKA-Kreisel überwacht.

Alleine hätte die Westfrankenbahn diese Investition nicht stemmen können, wies Denis Kollai auf die weiteren Finanzmittel hin: Von der Gesamtinvestitionssumme habe die Westfrankenbahn aus Eigen- und Bundesmitteln rund drei Millionen Euro gestemmt, dazu habe die Stadt Klingenberg rund 175.000 Euro beigesteuert, weitere 400.000 Euro seien aus den sogenannten Pönalemitteln der Bayerischen Eisenbahngesellschaft gekommen.

Landrat Jens Marco Scherf freute sich darüber, dass schon zahlreiche Bahnsteige von der Westfrankenbahn barrierefrei gestaltet worden seien. So habe die Westfrankenbahn, wie Denis Kollai aufzählte, in diesem Jahr schon Schneeberg umgebaut, dazu komme Faulbach und auch der Bahnhof an den Glanzstoffwerken sei im Bau. In Kleinwallstadt habe man die Bahnsteige verlängert, 2016 würde der Hausbahnsteig aufgehöht. In Kleinheubach werde ein barrierefreier Mittelbahnsteig entstehen, mit Fertigstellung sei 2017 zu rechnen. „Rund acht Millionen Euro will die Westfrankenbahn nächstes Jahr für Investitionen ausgeben“, sagte Kollai. Landrat Scherf erhofft sich durch die Bahnsteigumgestaltungen kürzere Stehzeiten der Züge in den Bahnhöfen und, wie er anregte, auch am Wochenende einen Stundentakt zwischen Miltenberg und Aschaffenburg, möglicherweise auch mit zusätzlichen Halten in Kleinwallstadt und Sulzbach sowie in Wörth. Solche Veränderungen im Fahrplan seien aber, so die realistische Einschätzung Scherfs und Kollais, frühestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 möglich.

Scherf und Kollai erklärten weiter, dass Westfrankenbahn, Landkreis und Miltenberg im Gespräch seien, wie man den Bahnhof in Miltenberg barrierefrei gestalten könne. Trotz des Einsatzes der beiden Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel und Alexander Hoffmann sei man beim Investitionsprogramm des Bundes leider nicht zum Zug gekommen, bedauerte der Landrat. Dennoch werde man nicht aufgeben und weiter am Projekt arbeiten, da dieses grundsätzliche Bedeutung für den Busverkehr im südlichen Landkreis Miltenberg habe. 

Symbolisch durchschnitten die Gäste ein Band am neuen, technisch gesicherten Reisendenüberweg im Klingenberger Bahnhof. Das Bild zeigt (von links) Westfrankenbahn-Geschäftsleiter Denis Kollai, Projektleiter Thomas Seyfried, Bürgermeister Ralf Reichwein, Landrat Jens Marco Scherf und Nils Frase (Bayerische Eisenbahngesellschaft).
Symbolisch durchschnitten die Gäste ein Band am neuen, technisch gesicherten Reisendenüberweg im Klingenberger Bahnhof. Das Bild zeigt (von links) Westfrankenbahn-Geschäftsleiter Denis Kollai, Projektleiter Thomas Seyfried, Bürgermeister Ralf Reichwein, Landrat Jens Marco Scherf und Nils Frase (Bayerische Eisenbahngesellschaft).

Als Kompensationsmaßnahme für Bauarbeiten pflanzt die Westfrankenbahn Bäume.  Deshalb gruben (von links) Nils Frase (Bayerische Eisenbahngesellschaft), Westfrankenbahn-Geschäftsleiter Denis Kollai, Projektleiter Thomas Seyfried, Landrat Jens Marco Scherf und Bürgermeister Ralf Reichwein einen von mehreren Weißdornbäumen ein.
Als Kompensationsmaßnahme für Bauarbeiten pflanzt die Westfrankenbahn Bäume. Deshalb gruben (von links) Nils Frase (Bayerische Eisenbahngesellschaft), Westfrankenbahn-Geschäftsleiter Denis Kollai, Projektleiter Thomas Seyfried, Landrat Jens Marco Scherf und Bürgermeister Ralf Reichwein einen von mehreren Weißdornbäumen ein.

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