Beschreibung: | | Ausstellung von Edeltraud Klement, Niedernberg, keramische Plastik Helga Schwalt-Scherer, Mainaschaff, Nato-Draht, Marmorobjekte Monika Thiery, Aschaffenburg, Musikimprovisation Sonntag 17.09. bis Sonntag 08.10.2023 Eröffnung: Sonntag 17.09.2023 11.00 Uhr Öffnungszeiten: Sa. 14 – 18 Uhr So. 10 – 14 Uhr
Alte Dorfkirche, Hauptstr. 42, 63840 Hausen
Veranstalter: ZAK Zeitgenössische Aktuelle Kunst e.V. , Hausen, www.z-a-k.art
Mit Edeltraud Klement und Helga Schwalt-Scherer zeigen zwei außergewöhnliche Künstlerinnen ihre Werke in der Alten Dorfkirche in Hausen. Die Ausstellung trägt den Titel „Morgenröte“ und ist vom 17.September bis 08.Oktober zu sehen. Musikalisch begleitet wird die Ausstellung von Monika Thiery am Klavier. Die in sich ruhenden, keramischen Plastiken von Edeltraud Klement bilden einen extremen Gegensatz zu den eindrucksvoll radikalen Objekten, Bildern und raumgreifenden Installationen von Helga Schwalt-Scherer. Die Arbeit von Edeltraud Klement mit Keramik ist wie die Morgenröte selbst – elementar und beständig. Mit Ton aus dem Erdreich als Teil der Natur erschafft Edeltraud Klement Objekte, die thematische Bezüge zum Körper und zur Natur aufweisen. Diese Objekte spiegeln die Verbindung zwischen dem menschlichen Körper als Ortungs-, Korrespondenz- und Klangraum wider. Edeltraud Klements künstlerische Arbeit macht diese Kraftfelder sichtbar. Sie baut auf, zerlegt, reduziert Formteile und setzt sie neu zusammen, um die Spannung, den Rhythmus und die Grenzen ihrer Balance auszuloten. Ein weiteres Spannungsfeld thematisiert sie mit gezüchteten Zuckerkristallen und dem Kombucha-Pilz. Die Zuckerkristalle reflektieren visuell den Dialog zwischen Süße und Gefahr. Der Kombucha-Pilz, eine faszinierende Symbiose aus Zucker, Tee und Wachstum, wird durch Trocknung in eine zarte, verletzliche Haut verwandelt – als Symbol für die Grenze zwischen Innen und Außen. So öffnet Edeltraud Klement durch ihre künstlerische Ausdrucksweise ein Tor zu einer faszinierenden Welt mit verborgenen Kräften und tiefgründigem Schaffen, wie die Morgenröte den Beginn eines neuen Tages und einer Welt voller Möglichkeiten ankündigt. Einen anderen Zugang zum Thema findet Helga Schwalt-Scherer. Die Morgenröte zeigt den Tag an, ist womöglich ein Zeichen zum Aufbruch. Morgenluft weckt Neugierde auf den Tag, vielleicht Hoffnung auf einen guten Ausgang. Aber wie ein bekanntes Sprichwort lehrt, soll man den Tag nicht vor dem Abend loben. So erscheint der Morgen auch als ein Vorbote von Unsicherheit, von Potenzialen des Gelingens und Scheitern. Helga Schwalt-Scherer schafft mit dem Werkstoff NATO-Draht prägnante Werke, die von einer Balance zwischen Schönheit und Schrecken getragen werden. Sie webt daraus Decken, strickt damit Socken und fertigt anschmiegsame Wärmflaschen. Die vordergründige Wirkung und die präzise Gestaltung dieser eher harmlosen Gegenstände stehen in einem befremdlichen Kontrast zu dem dafür verwendeten Material, das mit messerscharfen Schneiden ausgestattet ist. Viele ihrer NATO-Draht-Arbeiten ergänzt Helga Schwalt-Scherer um eine Vielzahl weiterer Materialen. Ein eindringliches Beispiel stellt die Arbeit „Wärmflasche“ dar, in der sich Marmor und NATO-Draht zu einer spannungsreichen Einheit verbinden. In einer zunehmend komplexen und konfusen Welt entziehen sich Übersicht und Sicherheit, weicht Zuversicht Vorsicht, lauern ungeahnte Fallstricke mehr denn je auf diejenigen, die die Morgenröte romantisieren, den Morgen vor dem Abend loben. Mit ihrer Installation „Fallstricke“ hängt Helga Schwalt-Scherer drei lange Stricke in die Apsis der Alten Dorfkirche von Hausen. Die Stricke sind aus NATO-Draht gefertigt. Morgenröte und Fallstricke, Beständigkeit und Unsicherheit, Keramik und NATO-Draht – zwei Seiten einer Medaille, die die Zerrissenheit unserer Welt eindrücklich visualisieren. Monika Thiery wird dieses Spannungsfeld zwischen Weichheit und Härte, zwischen Zuversicht und Unsicherheit in ihrer Musikimprovisation am Flügel zum Ausdruck bringen
Ausstellungseröffnung am Sonntag 17.09.2023 um 11 Uhr |